Eine Anstellung beim FC Barcelona als Trainer ist schon lange kein Traumjob mehr. In den vergangenen zwölf Jahren gab es acht verschiedene Barça-Trainer. Wer will sich die Nachfolge von Xavi überhaupt noch antun?
Nachdem der Rest der Mannschaft des FC Barcelona an die Seitenlinie marschiert war, drehte sich Pep Guardiola um, schritt zum Mittelkreis und warf einen letzten Blick auf das Camp Nou. Er warf den Blaugrana-Fans einen Kuss zu und winkte ihnen zum Abschied ein letztes Mal als Trainer des katalanischen Klubs zu. Viele Tränen gab es damals nicht und Pep selbst schien sogar etwas erleichtert.
Die 100.000 Culés, die seinen Namen minutenlang skandierten, nachdem er 2012 durch den Tunnel verschwunden war, ahnten vielleicht, dass es nie wieder so gut werden würde. Aber sie wussten sicher nicht, wie schlimm es werden würde. In den zwölf Jahren seit Guardiolas Abgang hat Barça acht Trainer eingestellt, aber keiner von ihnen hat die gleiche Bindung zu den Fans der Blaugrana aufgebaut, wie Pep es getan hat - trotz einiger Titel.
Auch der Verein selbst ist zunehmend in Schieflage geraten. Die ständige Instabilität und Misswirtschaft haben Barça vor zwei Jahren an den Rand des Bankrotts gebracht.
Und nun, da der aktuelle Coach Xavi am Ende der laufenden Saison den Verein verlassen wird, steht ein weiterer Umbruch an. Barça wird in Kürze einen neuen Trainer mit neuen Ideen begrüßen und im Idealfall einen Neuanfang mit den anspruchsvollen Fans in Angriff nehmen. Doch der Nachfolger Xavis wird wahrscheinlich mit denselben Problemen konfrontiert werden, die schon viele seiner Vorgänger geplagt haben.
Den FC Barcelona zu leiten, scheint eine Aufgabe geworden zu sein, die man praktisch nicht erfolgreich abschließen kann. Wer will vor dem Hintergrund überhaupt noch Trainer der Katalanen werden?