Zuletzt war es am Samstag der Fall, als sein vermeintliches Siegtor gegen den FC Valencia auf umstrittene bis skandalöse Weise (je nach Fanlager) abgepfiffen wurde. Bellingham war dermaßen sauer, dass er sich mit dem Schiedsrichter anlegte. Folge: Am Mittwoch wurde der englische Nationalspieler dafür für zwei Partien gesperrt.
SPOX blickt zurück auf die Situationen, in denen Bellinghams Temperament ebenfalls überkochte.
Stress beim BVB mit Mitspielern, ein Rüffel vom Emre Can
Bellingham ist unnachgiebig, auch seinen Mitspielern gegenüber. Wenn ihm etwas nicht passt, zeigt er das öffentlich noch während des Spiels. Das kam bei Borussia Dortmund nicht bei allen Mannschaftskameraden gut an. So soll Bellingham zum Beispiel in der Halbzeitpause eines Spiels gegen den FC Augsburg gemäß Sport1 mit Axel Witsel aneinandergeraten sein, weil ihm die taktischen Anweisungen des Belgiers missfielen.
Emre Can rüffelte ihn im Frühjahr 2023 bei ESPN öffentlich: "Jude ist noch jung. Er muss noch viel lernen. Auf dem Platz, hier vor 70.000 oder 80.000 Zuschauern, gibt es Dinge, die darfst du nicht tun. Du brauchst eine gute Körpersprache, wenn ein Teamkollege einen Fehler macht. Das ist das, was wir auch als Mannschaft lernen müssen."
Nach BVB-Niederlage gegen Bayern: Jude Bellinghams kontroverse Worte zu Felix Zwayer
Für jede Menge Schlagzeilen sorgte Bellingham im Dezember 2021 nach einer 2:3-Niederlage im Kracher gegen den FC Bayern. Während eines emotionalen Interviews deutete er an, beim umstrittenen Strafstoß, der den Bayern den Sieg beschert hatte, sei nicht alles mit rechten Dingen zugegangen.
Gezielt spielte er auf die Verwicklung des damaligen Unparteiischen Felix Zwayer in den Hoyzer-Skandal viele Jahre zuvor ein: "Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?"
Der Ausspruch schlug hohe Wellen, Ex-Bayern-Chef Oliver Kahn ging er "einen Schritt zu weit". Der DFB-Kontrollausschuss ermittelte und verdonnerte Bellingham zu einer Geldstrafe. Einer Sperre entging der Teenager aber.
Ein "Witz" an der Stamford Bridge
Dortmund und Chelsea lieferten sich im März 2023 ein umkämpftes Duell in der Champions League. Bellinghams BVB kam mit einer 1:0-Führung aus dem Hinspiel an die Stamford Bridge und war Favorit gegen eine Mannschaft, die in der Premier League große Probleme hatte. Trotzdem schied Dortmund aus.
Bellingham vergab eine gute Chance, und Kai Havertz durfte nach einem verschossen Strafstoß nochmal ran und verwandelte diesmal zum 2:1-Endstand. Bellingham hatte allen Grund, sich über das Ergebnis zu ärgern, er verlor aber nach dem Schlusspfiff die Beherrschung. Der Mittelfeldspieler schubste einen Kameramann, der ihn auf dem Londoner Rasen verfolgte, und lieferte sich einen heftigen Wortwechsel mit Marc Cucurella.
Später motzte er wegen des entscheidenden Strafstoßes: "Ich will keinen Ärger bekommen, ich habe genug Strafen gezahlt. Das war enttäuschend, und die Tatsache, dass sie ihn wiederholen ließen, ist ein Witz."
"Du bist verdammte Scheiße"
Der vielleicht beunruhigendste Vorfall ereignete sich im Februar 2022, als Bellingham Mitspieler Nico Schulz zusammenfaltete. Dortmund kämpfte damals gegen das Aus in der Europa League und lag gegen die Rangers mit 4:6 in der Gesamtabrechnung hinten.
Schulz schlug in Minute 79 einen Pass vor die Füße Bellinghams, der den Ball nicht kontrollieren konnte. Bellingham, damals 18 Jahre alt, war stinksauer und schimpfte: "Du kriegst nicht einen verdammten Pass auf die Reihe, du bist verdammte Scheiße. Jedes verdammte Mal."
Fluchen bei der Weltmeisterschaft
Vier Tore und sechs Assists in 27 Länderspielen: Jude Bellingham ist bei den Three Lions längst Leistungsträger. Das war auch bei der WM 2022 in Katar so, als er Englands bester Spieler war. Seine Leidenschaft wurde auch beim 3:0-Sieg gegen Wales hörbar, als er beim Abspiel eines Gegners zu spät kam und über die Außenmikros bestens hörbar fluchte: "Du verdammte F****."
Bellingham im Mestalla auf 180
3:2 nach 0:2: Für den Bruchteil einer Sekunde sah es in der neunten Minute der Nachspielzeit bei Real Madrids Gastspiel in Valencia nach einem großen Triumph aus. Doch kurz bevor Bellingham zum vermeintlichen Siegtreffer eingenickt hatte, pfiff Schiedsrichter Jesús Gil Manzano ab. Die Flanke von Brahim Díaz ins Zentrum war da schon unterwegs.
Bellingham reagierte wütend wie viele andere auch, die es mit Real halten: Er stürmte auf den Schiedsrichter zu und fand nach der umstrittenen Entscheidung einige deutliche Worte: "Es ist ein verdammtes Tor, der Ball ist in der Luft, was zum Teufel ist das?"
Das brachte ihm eine Sperre von zwei Spielen ein.