Spaniens ehemaliger Nationaltrainer Javier Clemente hat Real Madrids Vinícius Júnior für dessen Verhalten auf dem Platz kritisiert. Der Brasilianer, der in Spanien bei den Auswärtsspielen der Königlichen regelmäßig rassistisch beleidigt wird, sei für den Ex-Coach der Furia Roja selbst schuld, dass er zur Zielscheibe der Fans wird.
Vini Jr. setzt sich gegen den Rassismus in Spaniens Stadien ein und ist der Ansicht, dass das Land die WM 2030 nicht austragen dürfe, wenn es bei diesem Thema keine größeren Fortschritte gebe.
Clemente sagte Radio Marca über Vinícius Júnior: "Er sollte auf dem Platz nicht so wütend sein. Wenn er gefoult wird, sollte er es einfach hinnehmen. Im Fußball gibt es nun mal böse Tacklings oder falsche Schiedsrichter-Entscheidungen. Wenn man das nicht aushält, ist das nicht gut. Er ist ein toller Spieler, aber er streitet mit seinem Gegenspieler, streitet mit den Zuschauern, streitet mit dem Schiedsrichter, streitet mit meiner Schwester. Wenn er darüber nachdenken und sich ändern würde, würden ihn alle lieben."
Der Coach fügte hinzu: "Das ist kein Problem der Hautfarbe. Wir sind kein rassistisches Land, das ist klar. Er hat sich auf dieses Thema konzentriert, denn es interessiert ihn - und das ist insgesamt nicht gut für ihn."
LaLiga-Boss Javier Tebas: Gibt Fortschritte im Kampf gegen Rassismus
Clemente trainierte Spaniens Nationalteam zwischen 1992 und 1998. Auf Vereinsebene betreute er unter anderem Athletic Club, Atlético Madrid, Real Betis, Real Sociedad und Espanyol Barcelona. Als Nationaltrainer war er außerdem in Serbien, Kamerun und Libyen im Einsatz.
LaLiga-Boss Javier Tebas hatte zuletzt behauptet, dass es im Kampf gegen den Rassismus in Spanien Fortschritte gebe, der Weg aber noch lang sei.
Vinícius Júnior verletzte sich zuletzt am Oberschenkel und fehlt Real Madrid in den kommenden drei Wochen.