Kritik an Prozess gegen türkische Fans

SID
Die Carsi-Gruppe war die treibende Kraft in den Protesten gegen Staatspräsident Recep Erdogan
© getty

Omid Nouripour, der außenpolitische Sprecher der Grünen, hat die Prozesse gegen 35 türkische Fans stark kritisiert. "Man sieht in dieser Anklage, wie tief der Staat in die Gesellschaft eingreifen will. Das kann ich nicht hinnehmen", sagte Nouripour der "FAZ".

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Die Fans müssen wegen ihrer Beteiligung an den Protesten gegen den damaligen Regierungschef und heutigen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan in der Türkei lebenslange Gefängnisstrafen befürchten.

Nouripour bezeichnete die Beteiligung der Gruppen an den Gezi-Protesten als "legitim": "Gerade Fußballfans haben Herzblut für ihre Stadt und dürfen das zeigen. Aber dafür als Umstürzler, Putschisten und Terroristen angeklagt zu werden geht nicht nur gegen Carsi - das geht gegen alle Fans." Der Grünen-Sprecher bat auch DFB und UEFA, sich entsprechend zu positionieren.

Die Carsi-Gruppe war im Vorjahr eine der treibenden Kräfte für die Anti-Erdogan-Demonstrationen. Angaben der Ermittler zufolge sollen die Besiktas-Fans dabei eine bewaffnete Organisation gegründet, gewalttätige Ausschreitungen initiiert und zudem einen vergeblichen Versuch zur Besetzung von Erdogans damaligem Amtssitz unternommen haben. Ziel wäre eine gezielte Destabilisierung des türkischen Staates gewesen.

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