"Die Youth League ist für alle Beteiligten eine besondere sportliche Herausforderung, da wir uns mit europäischen Topteams messen können", erklärt Seitz den Reiz der Königsklasse im Jugendbereich und fügt hinzu: "Die Youth League ist eine sehr gute Schule. Aufgrund der hohen Spielintensität werden Defizite schonungslos aufgezeigt." Diese gelte es dann im Training aufzuarbeiten.
Allerdings ist die Youth League nicht mit der Champions League zu vergleichen: "Bei den Profis geht es noch viel mehr um das Ergebnis, und auch der monetäre Faktor spielt natürlich eine große Rolle. Auch wir wollen in erster Linie das Spiel gewinnen, aber ohne dabei unsere Spielphilosophie und damit auch die Talentförderung zu vernachlässigen."
Spagat zwischen Fußball und Schule
Schwierig ist für die jungen Spieler vor allem der Spagat zwischen Youth League und Schule, erklärt Seitz. Regelmäßig kommen Spieler zu ihm, um auf eine Auswärtsfahrt zu verzichten und stattdessen für das Abitur zu lernen.
"Man merkt teilweise, dass die Spieler hin und her gerissen sind. Dann übernehmen wir in ihrem Namen die Verantwortung. Soweit möglich wollen wir allerdings, dass die Jungs selbst zu einer Entscheidung kommen." Denn ein Youth-League-Spiel mehr oder weniger werde nicht darüber entscheiden ob ein Spieler im Profifußball den Druchbruch schafft oder nicht, weiß Seitz. Aber: "Ein mangelhafter Schulabschluss dagegen kann in vielerlei Hinsicht negative Konsequenzen für das ganze Leben nach sich ziehen."