In dem von Brause-Milliardär Dietrich Mateschitz mit Ziel Bundesliga aufgebauten Verein scheint wieder einmal (fast) alles möglich. Ein Transfer von Ex-DFB-Auswahl-Kapitän Michael Ballack allerdings nicht.
"Für Leipzig oder Salzburg wird Ballack nicht verpflichtet", sagte Rangnick. Aussagen zu einem möglichen Engagement in New York könne er allerdings nicht machen. RB-Gesamtfußballchef Gerard Houllier hatte Interesse am 35-jährigen Ballack signalisiert und entsprechende Spekulationen entfacht.
Ziel ist der Aufstieg
Bei der Pressekonferenz im Leipziger WM-Stadion am Mittwoch wurde Zorniger, zuletzt beim Süd-Regionalliga-Zweiten SG Sonnenhof Großaspach tätig, vorgestellt.
"Das ist eine Riesenmöglichkeit für mich", sagte der mit einem Zweijahresvertrag ausgestattete 44-Jährige. Und schob eilig nach: "Anspruch ist es, dieses Jahr aufzusteigen."
Los geht es am zweiten August-Wochenende mit der Partie gegen Union Berlin II, am Saisonende würde nach dem angestrebten Platz eins im Nordosten noch eine Relegation anstehen.
Rangnick will Kader verjüngen
Den direkten Sprung in die dritte Liga ohne unberechenbare Aufstiegsspiele hatten die jeweils nur ein Jahr amtierenden Vorgänger Tomas Oral und Peter Pacult trotz eines zweitligareifen Etats verpasst, auch Führungskräfte wie Dietmar Beiersdorfer oder Thomas Linke hatten nur eine kurze Halbwertszeit.
"Irgendetwas muss doch nicht gestimmt haben, sonst wäre man mit diesen Mitteln erfolgreich gewesen", sagte Rangnick.
Rangnicks Fußball-Philosophie ist grundlegend anders als die von Pacult. So wurde nicht lange über eine Ablösung verhandelt, sondern gleich gehandelt. Rangnick missfiel Spielweise und Altersdurchschnitt. Er will Spieler haben, die nicht wegen gewisser Bequemlichkeiten zu RB Leipzig kommen, "sondern die hier ihren nächsten Karrierestep sehen", sagte Rangnick.
Der Kader sei zu groß, der Schnitt geschätzte 28 Jahre. Es stünden lediglich fünf U-23-Akteure im Kader. Laut Reglement müssen in der Regionalliga vier junge Akteure spielen.
"Kontinuität ist wichtig"
Der im September 2011 bei Schalke 04 wegen eines Erschöpfungssyndroms als Trainer zurückgetretene Rangnick ist seit zehn Tagen als Sportdirektor in Personalunion für den österreichischen Meister RB Salzburg und RB Leipzig zuständig. Die Aufgabe von Loos im Tagesgeschäft soll vorerst der RB-Vorstandsvorsitzende Florian Müller übernehmen.
"Kontinuität ist wichtig", sagte Müller. "Aber für sich allein hat das keinen Wert. Das steht im Zusammenhang mit Erfolg. Und wir haben die Ziele nicht erreicht und deshalb die Neuausrichtung durchgeführt."
Rangnick will in den nächsten Tagen genau hinschauen, welche Personalentscheidungen noch notwendig sind. "Wer motiviert und bereit ist, die Reise mit uns mitzugehen, ist willkommen und kann an Bord bleiben", so Rangnick. Er schaute zu den Rängen in der Arena, 45.000 Zuschauer passen in das Rund und sagte: "In ein paar Jahren werden wir uns fragen, ob das Stadion groß genug ist."
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