Fauser müsste demnach einen Insolvenz-Antrag stellen, wenn Ismaik den Plänen des Geschäftsführers und einiger wohlgesonnener Sponsoren nicht bald zustimmt. Entscheidend ist laut der Bild ein Darlehen des Investors aus dem Januar dieses Jahres, dessen Rückzahlung 2018 fällig wird. Es geht um acht bis zehn Millionen Euro, die Ismaik der ausgegliederten Profiabteilung (KGaA) des Vereins zur Verfügung gestellt hatte, um im Winter fünf teure Neuzugänge samt Trainer Vitor Pereira zu verpflichten.
Ismaik müsse dieses Darlehen nach Angaben des Blatts stunden - nur so könne Fauser eine positive Fortführungsprognose für 1860 stellen und die Insolvenz verhindern.
Stimmt Ismaik zu, würde Die Bayerische, eine Münchner Versicherung, neuer Hauptsponsor. Das wäre mit Einnahmen in Höhe einer hohen sechsstelligen Summe verbunden und würde gemeinsam mit anderen Sponsoren, die dann tätig würden, reichen, um das Finanzloch auf zwei Millionen schrumpfen zu lassen. Der Sponsor bekäme allerdings auch einen Platz im Aufsichtsrat. Ein Szenario, das Ismaik wohl verhindern will.
Kommt es zu keiner Einigung, fehlen den Löwen rund fünf Millionen Euro, die Fauser aufbringen muss. Geld, das dann eigentlich nur Ismaik stellen könnte, um einen Punkteabzug in der Regionalliga zu verhindern. Zahlreiche Sponsoren wären dann allerdings verprellt.
Falls Ismaik die Stundung verweigern und selbst kein Geld bereitstellen sollte, würden auch Die Bayerische und weitere Sponsoren ihre Tätigkeit einstellen: 1860 ginge Pleite. Es würden neun Punkte Abzug und am Ende der Saison der totalle finanzielle Kollaps sowie der Absturz in den Amateurbereich folgen.
Solange Ismaik die Mehrheit beim TSV 1860 hält, sind auch anderweitige Geldgeber wie etwa der Milliardär Gerhard Mey kein Thema. Bis zum Saisonstart am Donnerstag muss eine Lösung gefunden werden.