Der FC Bayern Münchens steht im Finale des Audi Cups 2015. Die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola schlug den AC Milan mit 3:0 (1:0) und trifft im Endspiel am Mittwochabend auf Real Madrid.
Juan Bernat (23.), Mario Götze (74.) und Robert Lewandowski (85.) erzielten die Tore vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Allianz Arena.
Auch mit einer stark veränderten Startelf dominierten die Münchner das Spiel von Beginn an.
Milan trifft im Spiel um Platz drei auf Tottenham Hotspur. Die Engländer hatten das erste Halbfinale gegen Real mit 0:2 verloren.
Götze äußerte sich nach dem Spiel zu seiner Zukunft und ließ dabei Raum für Spekulationen.
Die Reaktionen:
Pep Guardiola (Trainer FC Bayern): "Ich bin sehr zufrieden, dass wir jetzt ein Finale gegen Real Madrid spielen können. Wir haben das gut gemacht heute. Wir brauchen noch Zeit, um uns zu verbessern."
Thomas Müller (FC Bayern): "Spielerunabhängig war das eine bärenstarke Leistung in beiden Halbzeiten mit sehr vielen Tormöglichkeiten. Wir haben schönen Fußball gespielt, aber wir haben die ganze Vorbereitung schon gute Spiele gemacht. Das Finale ist sicherlich ein Spitzenspiel, auch wenn es nur in der Vorbereitung ist. Ich würde schon gern Toni Kroos eins auswischen."
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Guardiola würfelt im Vergleich zur Supercup-Pleite gegen Wolfsburg ordentlich durch. Neuer, Lewandowski, Alonso, Müller, Benatia und Alaba sitzen auf der Bank, Ulreich, Rafinha, Bernat, Götze, Rode, Kimmich, Hojbjerg stehen in der Startelf. Dazu gibt Vidal sein Startelfdebüt. Neben Martinez, Ribery, Dante und Badstuber fehlen auch Thiago und Robben im Kader, der von Julien Green und Fabian Benko aufgefüllt wird.
Milan-Coach Mihaijlovic bringt mit Adriano, Bacca, Bertolacci und Ely vier Neuzugänge von Beginn an. Kapitän Montolivo ist zunächst Ersatz, die Binde trägt de Jong.
8.: Freistoß Bayern, zentrale Position, 22 Meter. Costa mit links über die Mauer und knapp über den Kasten.
21.: Kimmich muss angeschlagen vom Platz, für ihn kommt Alaba.
23., 1:0, Bernat: Bernat hat Platz und zieht von links in den Strafraum. Der Spanier hält einfach mal drauf, Zapata fälscht den Ball unhaltbar für Lopez in die kurze Ecke ab.
27.: Costa flankt von rechts scharf und halbhoch und scharf in die Mitte. Höjbjerg wirft sich in den Ball und bugsiert ihn mit der Brust an den linken Pfosten.
33.: Costa nimmt einen üblen Querpass von de Sciglio an, rast Ely davon und steht blank vor Lopez. Der pariert den ersten Schuss mit dem Fuß, den zweiten haut Costa drüber.
36.: Rafinha flankt von halbrechts in die Mitte, Vidal steigt ab Elferpunkt hoch und wuchtet die Kugel an Latte!
48.: Endlich mal was von Milan. Bacca bekommt den Ball am rechten Strafraumeck und schlenzt den Ball mit dem Außenrist knapp links am Tor vorbei.
56.: Nach einer Ecke fällt de Jong der Ball vor die Füße. Der Niederländer nimmt das Ding aus 25 Metern volley - wieder knapp links vorbei.
67.: Lewandowski lässt zwei Italiener stehen und zieht in den Strafraum. Statt selbst abzuschließen, legt er ab für Bernat, der Ely aus zehn Metern anschießt.
74., 2:0, Götze: Lewandowski nimmt links im Sechzehner einen Pass von Müller an und legt in die Mitte zu Götze. Der schießt den Ball aus neun Metern ins linke untere Eck.
85., 3:0, Lewandowski: Ballgewinn der Bayern tief in der Milan-Hälfte. Rafinha lupft die Kugel zu Lewandowski, der das Ding aus 17 Metern mit rechts volley unters Dach nagelt.
Fazit: Völlig verdienter Sieg für sehr engagierte Münchner gegen ein schwaches, harmloses Milan. Der Sieg hätte aufgrund der Qualität der Torchancen noch höher ausfallen müssen.
Der Star des Spiels: Douglas Costa entwickelt sich immer mehr zum unverzichtbaren Spieler für den FC Bayern. Auch Milans Außenverteidiger sahen vom Brasilianer meist nur die Hacken. Costas scharfe Hereingaben sorgten immer wieder für Gefahr vor dem Milan-Tor, zudem löste er mit seinen Pässen auf Götze enge Situationen auf. Wurde zur Pause für Lewandowski ausgewechselt.
Der Flop des Spiels: Keisuke Honda. Milans Spielmacher hatte keine vernünftige Offensivaktion und tauchte die meiste Zeit ab. Versuchte ab und an Milans Spielaufbau anzukurbeln, in dem er sich die Bälle in der eigenen Hälfte abholte, konnte diese dann aber nicht weiterverarbeiten.
Der Schiedsrichter: Peter Sippel hatte mit der überwiegend fairen Partie keine Probleme und musste nicht eine Gelbe Karte zücken. Bei den wenigen kniffligen Zweikampfentscheidungen lag Sippel richtig.
Das fiel auf:
- Die Bayern begannen im 3-5-2 mit Kimmich auf der Sechs, Vidal spielte vorne auf einer Linie neben Götze. Weil Kimmich nach 20 Minuten angeschlagen runter musste, stellte Guardiola großflächig um: Alaba übernahm Bernats Posten links in der Dreierkette, der Spanier rückte eins nach vorne, während Costa die Seiten wechselte und Lahm die Sechserposition einnahm.
- Die Münchner griffen Milan tief in deren Hälfte an und provozierten so jede Menge Ballverluste der Rossoneri. Milan versuchte das Pressing mit langen Bällen auf Adriano oder Bertolacci zu überspielen, die aber so gut wie nie ankamen. Generell hatten die Italiener große Probleme im Spielaufbau.
- Hatten die Münchner in den ersten Minuten noch Probleme beim Spiel aus der Dreierkette - vor allem Boateng produzierte einige Fehlpässe - spielten sie Milan vor allem in der ersten Halbzeit aus den Schuhen. Milan bot viel Raum an, den die Bayern mit schnellen, präzisen Pässen nutzten. Wenn Götze und Vidal auf die Flügel wichen, stießen Hojbjerg oder Rode in der Mitte ins Sturmzentrum.
- Nach der Pause war Milan zumindest vorübergehend präsenter, an der Dominanz der Münchner änderte sich auch mit neuer Offensivbesetzung aber nichts. Götze kam durch die Einwechslungen von Müller und Lewandowski verstärkt über die rechte Seite und war dort auffälliger als im Sturm.
FC Bayern München - AC Milan: Daten zum Spiel