Trotz des mühsamen 1:0 (0:0) im Halbfinale des Confed Cups gegen Gastgeber Südafrika herrschte beim fünfmaligen Weltmeister ausgelassene Party-Stimmung.
"Gott hat mich mit dem Tor beschenkt. Ich habe schon beim Warmlaufen von so einem Freistoß geträumt", sagte Torschütze Alves, der mit einem fabelhaften Freistoßtreffer in der 88. Minute den Endspiel-Traum von Millionen von Südafrikanern beendete.
Alves steht nach dem Gewinn von Meisterschaft und Champions League mit dem FC Barcelona vor seinem dritten Titelgewinn innerhalb von nur wenigen Wochen.
Jöw: "Spanien war die beste Mannschaft im Turnier"
Im Duell zwischen Süd- und Nordamerika treffen im Endspiel des WM-Vorbereitungsturniers am kommenden Sonntag (20.30 Uhr) in Johannesburg Brasilien und Überraschungsfinalist USA aufeinander.
"Ich denke schon, dass die Brasilianer Favorit sind", sagte Bundestrainer Joachim Löw dem. Die stärkste Mannschaft beim Confed-Cup war für den 49-Jährigen aber überraschend Europameister Spanien: "Sicherlich demonstrieren auch die Brasilianer ihre außerordentliche Klasse, aber von der gesamten Spielanlage sind die Spanier noch einen Tick besser. Das Halbfinale Südafrika gegen Brasilien hätte auch anders laufen können."
Welt- und Europameister enttäuschten
Mit einem Sieg gegen Südafrika im Spiel um Platz drei können die Iberer Löw am Sonntag in Rustenburg (15.00 Uhr) bestätigen und die europäische Ehre zumindest ein wenig retten.
Nach dem peinlichen Vorrunden-Aus von Weltmeister Italien und dem Halbfinal-K.o. der Spanier gegen die USA (0:2) ist das Ansehen der Teams aus Europa angekratzt. "Wir müssen wieder bei Null anfangen", meinte Spaniens Star-Angreifer Fernando Torres.
Dagegen wollen vor allem die Brasilianer ein Jahr vor WM-Beginn mit einem Sieg im Endspiel gegen Außenseiter USA eine weltweite Duftmarke hinterlassen.
Dunga mit dem richtigen Riecher
Für die Samba-Kicker wäre es der dritte Confed-Cup-Titel nach 1997 und 2005.
"Wir wollen das Finale unbedingt gewinnen. Aber das Spiel gegen die USA wird sicher nicht leichter als die Partie gegen Südafrika. Wir müssen uns gut auf den Gegner vorbereiten", sagte Dunga.
Der in der Heimat oftmals für seinen defensiven Spielstil in der Kritik stehende Coach durfte sich nach dem Zittersieg gegen die Bafana Bafana erstmals richtig feiern lassen.
Alves sorgte für die Entscheidung
In der 82. Minute hatte der ehemalige Profi von Bundesligist VfB Stuttgart den genialen Geistesblitz, Barcelonas Außenverteidiger Alves ins Spiel zu werfen.
Und der kleine Brasilianer dankte es seinem Trainer mit einem absoluten Traumtor. "Ich war mir sicher, dass er der Spieler des Spiels werden kann, wenn wir vor dem Tor einen Freistoß bekommen. Er hatte schon vor seiner Einwechslung den Glanz in seinen Augen. Das Spiel war insgesamt sehr ausgeglichen. Deshalb dachte ich mir, wir brauchen einen schnellen, aggressiven Spieler, der zudem auch gute Freistöße schießen kann. Und Dani Alves trainiert Freistöße jeden Tag", sagte Dunga, der zudem auch einen persönlichen Sieg gegen Südafrikas brasilianischen Coach Joel Santana verbuchen konnte.
Finalteilnahme für die USA eine Wahnsinns-Sache
Während Brasilien die Tage bis zum Endspiel vor allem mit Regenerationsmaßnahmen und aktiver Erholung bestreiten will, können die US-Amerikaner vor dem Finale vor Aufregung kaum noch schlafen.
"Für den US-Fußball ist unsere erste Final-Teilnahme bei einem so großen Turnier eine Wahnsinns-Sache. Wir waren vor dem Ägypten-Spiel ja schon ausgeschieden, sind dann aber emporgestiegen wie Phönix aus der Asche. Jetzt wollen wir im Finale unsere Fans endgültig zum Ausflippen bringen und den Sieg holen", sagte Clint Dempsey, der nach seinen Treffern gegen Ägypten und im Halbfinale gegen Spanien auch den Brasilianern ein Ei ins Nest legen möchte.