WM

Englands "magische" Rache an Kroatien

SID
Theo Walcott, England, Kroatien
© Getty

Jungstar Theo Walcott hat David Beckham endgültig den Rang abgelaufen und Englands Kroatien-Trauma im Alleingang besiegt. Das Boulevardblatt "The Sun" feierte den triumphalen 4:1-Sieg der "Three Lions" in Zagreb bereits als den "Beginn eines neuen Zeitalters".

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Zehn Monate nach der bitteren 2:3-Niederlage gegen die Kroaten im Londoner Wembley-Stadion, die das Fußball-Mutterland die EM-Teilnahme gekostet hatte, führte der 19-jährige Nachwuchsstar des FC Arsenal seine Mannschaft mit drei Toren zum zweiten Sieg in der WM-Qualifikation und damit auf den Weg nach Südafrika.

England feiert Coach Capello

Viele Blätter schlugen am Tag danach den Bogen zu Englands 5:1-Sieg in München gegen Deutschland im September 2001, als die Elf die Fans auf der Insel zuletzt rundum begeistert hatte.

"Das ist einfach magisch, Fabio", jubelte die "Daily Mail" Englands neuem Nationalcoach Fabio Capello zu. Dem Italiener, seit neun Monaten im Amt, gelang mit dem deutlichen Sieg in der seit 1994 in 35 Spielen uneinnehmbaren "Festung" des Maksimir-Stadions zugleich der erste überzeugende Auftritt mit dem englischen Team.

"Das Ergebnis ist besser, als ich es erwartet hatte, nicht aber unser Spiel", sagte Capello, der für seine mutige Aufstellung belohnt wurde, nüchtern. Walcott traf dreimal ins Schwarze (26./59./82.), und auch der seit fast einem Jahr unter Ladehemmung im England-Dress leidende Wayne Rooney war erfolgreich (63.).

Mario Mandzukic erzielte den Ehrentreffer für die Kroaten (78.), deren Trainer Slaven Bilic den Sieg der Gäste neidlos anerkannte: "Ich gratuliere England, sie waren heute exzellent."

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Kovac schlägt Cole K.o.

Erleichtert wurde der englische Erfolg durch die Rote Karte gegen den Dortmunder Bundesliga-Profi Robert Kovac (53.), der Joe Cole im Kopfballduell den Ellenbogen an den Kopf gerammt hatte.

Cole wurde benommen vom Platz getragen und musste mit zehn Stichen genäht werden. Danach dominierten die "Three Lions" ihren Angstgegner, der die England-Elf im November 2007 in eine tiefe Krise gestürzt hatte.

Capello, früher Meister-Trainer von AC Mailand und Real Madrid und nun erstmals seine Sechs-Millionen-Pfund-Gage wert, führte Englands disziplinierte und streckenweise inspirierte Vorstellung in erster Linie auf "den Mut und das Selbstbewusstsein" seiner Stars zurück, warnte aber davor abzuheben: "Wir haben gerade erst angefangen - ein gutes Spiel, ein gutes Resultat, aber nicht mehr."

Eine neue Ära

Bescheiden gab sich auch Dreifach-Torschütze Walcott nach der "absolut fantastischen" Fußball-Nacht: "Die Mannschaft ist der Star des Abends."

Walcott, schon beim 2:0-Sieg über Andorra Aktivposten des Teams, erhielt von Capello auf der rechten Mittelfeldseite den Vorzug vor Beckham, der erst kurz vor Schluss zu seinem 105. Nationalmannschafts-Einsatz kam, als das Spiel längst entschieden war.

"Die David-Beckham-Ära ist vorbei", konstatierte der "Daily Telegraph", "die Theo-Walcott-Ära hat begonnen."

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