Schock für die Elfenbeinküste und Italien! Bei beiden Teams verletzte sich ein Star. In Chile besteht Dopingverdacht, die spanische Bevölerung protestiert gegen die WM-Prämie und Aurelio Vidmar wird wieder ein Socceroo.
Drogba verletzt: Didier Drogba zog sich beim Testspiel der Elfenbeinküste gegen Japan einen Ellbogenbruch zu und wird seinem Team wohl mindestens im ersten Gruppenspiel gegen Portugal fehlen.
"Es ist definitv nicht das WM-Aus für ihn", sagte ein Sprecher des ivorischen Fußballverbandes FIF der englischen Nachrichtenagentur "Press Association": "Er kann weiterhin spielen. Wir wissen aber nicht, ob er für das erste Spiel fit wird."
Die "L'Equipe" berichtete bereits, dass Drogba sicher für das Turnier ausfallen werde, zog ihre Meldung im Laufe des Tages aber wieder zurück. Nach Angaben des Blattes will sich der Chelsea-Stürmer noch am Freitag einer Operation unterziehen, um so in Kürze wieder einsatzfähig zu sein.
Bereits am Nachmittag hatte Trainer Sven-Göran Eriksson die Hoffnung noch nicht aufgegeben: "Wir wissen nicht, ob er bei der WM eingesetzt werden kann. Wir denken, dass immer noch alles möglich ist."
Drogba wurde in der vergangenen Saison mit 29 Treffern Torschützenkönig der Premier League und wäre schon der dritte Chelsea-Star, der die WM verpassen würde. Vor ihm mussten schon Michael Ballack und Michael Essien ihre Teilnahme wegen Verletzungen absagen.
Pirlo verletzt: Auch die Italiener bangen um einen Star. Mittelfeldchef Andrea Pirlo zog sich bei der Testspielniederlage gegen Mexiko eine Zerrung in der linke Wade zu und fällt womöglich für die WM aus.
Der Milan-Star wird zwar mit nach Südafrika reisen, um alles zu probieren und doch noch fit zu werden, doch der italienische Teamarzt Enrico Castellacci sprach nach der Diagnose von einer Pause von mindestens 15 Tagen, wodurch Pirlo zwei von drei Gruppenspielen verpassen würde.
Dopingverdacht: Die chilenische Nationalmannschaft muss eine Woche vor dem WM-Auftakt gleich in zweifacher Hinsicht um den Einsatz von Top-Angreifer Humberto Suazo bangen.
Nach dessen verletzungsbedingter Absage für das erste Gruppenspiel gegen Honduras ist fraglich, ob der Torjäger des spanischen Erstligisten Real Saragossa überhaupt ein WM-Spiel bestreiten wird. Laut Berichten der chilenischen Tageszeitung "El Mercurio" soll Suazo mit einer Therapie-Methode behandelt worden sein, die nach den Vorgaben des Anti-Doping-Codes verboten sei.
Nach einer Oberschenkelverletzung war Suazo mit sogenanntem Blood Spinning behandelt worden, welche seit dem 1. Januar verboten sind. Nur wenn das Blutplättchenpräparat bei Sehnen-, Bänder- oder Knorpelverletzungen lokal appliziert wird, ist es legal. Doping-Experten und der chilenische Fußballverband argumentieren nun, dass diese Vorgaben analog auch für Muskelverletzungen gelten würden.
Kritik an Prämien: Im Falle des WM-Titels winken den spanischen Spielern 550.000 Euro pro Kopf als Prämie. Das ist mehr als bei allen anderen Nationen. Diese Siegprämie schlägt im wirtschaftlich schwer angeschlagenen Spanien hohe Wellen.
Die Vereinigte Linke hat die Regierung aufgefordert, die Prämie neu zu veranschlagen und die katalanischen Nationalisten ERC appellierten an die Mannschaft, angesichts der Probleme im Land auf die Prämie zu verzichten. In einer Internetumfrage der "Marca" waren zudem 85,6 Prozent der Personen der Meinung, dass die Prämie zu hoch sei.
Australien unzufrieden: Deutschlands WM-Gruppengegner Australien hat den Zustand des Trainingsplatzes in Roodepoort kritisiert. Das Team denkt eine Woche vor Beginn der WM-Endrunde über einen Umzug nach.
"Wir haben einen Plan B und einen Plan C in der Schublade, aber wir wollen erst einmal abwarten, wie es morgen aussieht", sagte Nationaltrainer Pim Verbeek im Hinblick auf das Länderspiel gegen die USA, das die Australier am Samstag im Ruimsig Stadion austragen werden.
Nach der Begegnung ziehen die Australier in ein anderes Quartier um und kehren erst zehn Tage später wieder nach Roodepoort zurück.
Neue Aufgabe: Der ehemalige Kapitän der Australischen Nationalmannschaft Aurelio Vidmar soll nach der Weltmeisterschaft Co-Trainer der Socceroos werden. Auch bei den Olympischen Spielen 2012 soll er das Team betreuen. Der 43-Jährige trainierte zuletzt den australischen Klub Adelaide United.
"Ich will so weit wie möglich kommen und wäre verrückt, wenn ich sagen würde, dass ich diesen Job nicht will", wird Vidmar in "The Australian" zitiert. Als sein Nachfolger bei United soll auch Pierre Littbarski im Gespräch sein, der bereits den FC Sydney trainierte.