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Constantin Eckner

Der lange antizipierte NFL Draft ist vorbei - und natürlich gibt es wie jedes Jahr unter den Teams und Spielern einige Gewinner und Verlierer. Manch eine Franchise hat es geschafft, alle wichtigen Bedürfnisse im Roster zu stillen, bei anderen bleiben doch erhebliche Fragezeichen.<script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

Der NFL Draft 2025 in der Analyse: Das sind die Gewinner und Verlierer - Browns und Steelers geben Rätsel auf

Im zweiten Jahr in Folge lässt sich das über die Bears sagen. 2024 holten man sich in Runde eins Quarterback Caleb Williams und Wide Receiver Rome Odunze. Doch die Leistungen waren auch aufgrund einer schwachen O-Line und einiger struktureller Probleme im Team nicht signifikant besser.Nun hat das Team aus der Windy City jedoch den offensiven Konzepttrainer Ben Johnson als neuen Verantwortlichen und im Draft zudem weitere offensive Skill Player hinzugefügt. Tight End Colston Loveland (Position 10) und Wide Receiver Luther Burden III (Position 39/im Bild) sind sehr gute Ergänzungen zu Williams, Odunze und D. J. Moore.Dass zum Beispiel der zweifelsohne talentierte Burden erst einmal nur Wide Receiver Nummer drei sein wird, kann ihm in seinem ersten Jahr nur helfen. Die O-Line wurde währenddessen in der Free Agency verstärkt – und Johnson sollte das Playbook auf Vordermann bringen.

Gewinner: Die Offensive der Chicago Bears

Machen wir uns nichts vor: Nach den Abgängen von D. K. Metcalf und Geno Smith schrillten im Nordwesten die Alarmglocken. Der ohnehin umstrittene General Manager musste einen guten Draft abliefern, um die Fanbasis zufriedenzustellen. Sicherlich wollte er mit gewissen Trades auch dafür sorgen, dass Head Coach Mike Macdonald ein Jahr nach seiner Ankunft endlich ein eigenes Team auf dem Feld hat und das Kapital Pete Carroll wirklich beendet ist. Aber wir wissen um die Dynamik in der NFL. Wenn man einen Starspieler wie Metcalf abgibt, steigt der Druck auf die Verantwortlichen.Im Draft konnten die Seahawks ihren Kader sehr gut ergänzen: Offensive Guard Grey Zabel kam in Runde eins und Tight End Elijah Arroyo (im Bild) - als Ergänzung zu den Wide Receivers Jaxon Smith-Njigba und Cooper Kupp in Runde zwei. Lediglich Neu-Quarterback Sam Darnold wird nicht vollends zufrieden sein. Denn in Runde drei wählten die Seahawks das Quarterback-Talent Jalen Milroe aus. Dieser mag noch sehr ungeschliffen sein, gilt aber aufgrund seiner Begabung als Mann für die Zukunft.Darnold erging es nicht so wie Kirk Cousins in Atlanta vor einem Jahr, als dieser nach seiner Ankunft in der Georgia-Metropole erleben musste, wie Michael Penix Jr. in der ersten Runde gewählt wurde, aber die Wahl von Milroe ist ein Fingerzeig in Richtung des routinierten Quarterbacks.

Gewinner: John Schneider, GM der Seattle Seahawks

Auch wenn in Glendale nicht der Notstand ausgerufen wurde, so könnte dieses Jahr für Head Coach Jonathan Gannon ein entscheidendes werden. Denn die Cardinals schienen zuletzt zu stagnieren, was Fragen aufwirft, ob Gannon wirklich einen Playoff Contender formen kann. Im Draft wurde eventuell der Grundstein für die nächste Entwicklungsstufe in jedem Fall gelegt. Die Cardinals zocken dabei ein wenig, denn sie haben in Runde eins Defensive Tackle Walter Nolen (im Bild) und in Runde zwei Cornerback Will Johnson ausgewählt. Nolen gilt als herausragendes Talent, aber auch als sehr unreif. Johnson wiederum war zuletzt am Knie verletzt und verzichtete bei Combine und Pro Day auf den 40-Yard-Sprint. Er gilt ohnehin nicht als schnellster Cornerback in diesem Draft-Jahrgang.Bis auf Guard Hayden Conner in der sechsten Runde wurden nur Defensivspieler ausgewählt. Gannon, der vormals Defensive Coordinator der Philadelphia Eagles war, kann nun beweisen, wie gut seine Fähigkeiten als defensiv-orientierter Head Coach sind. Zumindest wurde ordentlich "Juice" hinzugeholt, wenn wir auch noch Edge Rusher Jordan Burch aus Runde drei dazunehmen.

Gewinner: Jonathan Gannon, Head Coach der Arizona Cardinals

Die Aktien des Passgebers von Mississippi stiegen in den vergangenen Wochen immer weiter, weil Verantwortliche und Scouts das physische Talent von Dart erkannten. Natürlich spielte er für die Ole Miss Rebels unter Lane Kiffin, einem der offensiven Masterminds des College-Footballs, viele recht simple Plays. Die Play-Action-Quote lag bei 52 Prozent, während sich in der NFL die Play-Action-freundlichsten Teams bei 30 Prozent befinden. Dart muss noch beweisen, dass er mehr kann als einen guten ersten Read auszuführen.Aber: Wenn die Giants eines haben, dann ist es einen QB-Spezialisten mit Head Coach Brian Daboll. Dass die Franchise in diesem Jahr für Cam Ward auf Position eins hochtraden wollte, bestätigte die allgemeine Einschätzung zu Ward. Ähnlich wie im Vorjahr, als man auf Position drei springen wollte, um Drake Maye nach East Rutherford zu holen. So viel Kompetenz wird Daboll – bei aller Kritik an seinen Leistungen als Head Coach – in der Liga zugestanden.Nun wird sich Dart zunächst auf Position zwei hinter Russell Wilson oder auf drei hinter Jameis Winston einordnen müssen, aber sollte Wilson wieder einmal verletzt sein oder einfach nicht performen, dann steht der dynamische Quarterback bereit. Übrigens wurden vorm Draft Vergleiche zwischen ihm und Wilson mit Blick auf das Profil gezogen. Die Giants wissen schon manchmal, was sie tun.&nbsp;

Gewinner: Jaxson Dart, neuer Quarterback der New York Giants

Ähnlich wie beim Super-Bowl-Gewinn 2016 möchten die Jungs aus Mile High defensiv komplett dominieren. Bereits vorm Draft besaßen die Broncos eine Top-3-Defensive nach den Trades von Dre Greenlaw und Talanoa Hufanga. Mit Patrick Surtain II und Nik Bonitto besitzen sie ohnehin schon zwei der besten Verteidiger der Liga. Obendrein noch Zach Allen und Jonathan Cooper. Und entgegen allen Erwartungen picken sie in Runde eins einen weiteren Cornerback – nämlich Jahdae Barron. Dieser war der erste reine Cornerback, der vom Board kam.Eigentlich war davon auszugehen, dass die Broncos in der ersten Runde den zweitbesten Running Back oder womöglich einen Wide Receiver holen würden. Diese Positionen wurden erst an Tag zwei adressiert – mit natürlich weniger guten Spielern (RJ Harvey und Pat Bryant). Volle Defensive, so lautet das Motto in Denver.

Gewinner: Die Defensive der Denver Broncos

Vor nicht allzu langer Zeit galt Sanders noch als möglicher Top-3-Pick. Er wurde etwa mit den Giants, später auch mit den New Orleans Saints oder Pittsburgh Steelers, in Verbindung gebracht. Nach <a href="https://www.spox.com/nfl/listen/haette-ich-vielleicht-anders-angehen-koennen-shedeur-sanders-gesteht-fehler-nach-nfl-draft-demuetigung-ein/blt5080ef416bfb1ee6" target="_blank">schwachen Interviews mit Teams und angesichts des ständigen Grundrauschens rund um seine Person und seinen Vater Deion Sanders sank jedoch das Ansehen des Colorado-Quarterbacks</a>.Sanders größtes Problem ist allerdings, dass er womöglich seinen Peak erreicht hat, weil er athletisch recht limitiert scheint und etwas hausbacken spielt. Unter Leitung seines Vaters in Diensten der Colorado Buffaloes war viel auf Screens und dergleichen ausgerichtet. Punktuell gab es noch den Pass auf Superathlet Travis Hunter, der Dig Routes und dergleichen lief. Womöglich wäre Sanders sogar einer der wenigen Quarterbacks im Draft gewesen, die sofort startbereit gewesen wären, aber der Upside ist eben recht gering.Und seine etwas arrogante Haltung schadete seinem Standing zusätzlich. Schlussendlich wählten ihn die Cleveland Browns an Position 144 in Runde fünf aus, aber erst nachdem sie am Tag zuvor Dillon Gabriel, einen vorher wenig diskutierten Quarterback von Oregon, genommen hatten. Sanders muss somit nicht nur erhebliche finanzielle Einbußen hinnehmen, sondern kann sich einen möglichen Startplatz in der NFL wohl fürs Erste abschminken.

Verlierer: Shedeur Sanders

Manch einer wird sagen, dass es smart war, dass die Browns ihre Position zwei in der ersten Runde für einen First-Rounder 2026 und bessere Position in den diesjährigen Runden zwei und vier abgaben. Aber auf Position zwei hätten sie Travis Hunter erhalten.Nun würde der Cornerback-Receiver-Hybrid nicht allein eine 180-Grad-Wende einleiten, aber er hätte vielleicht für frischen Wind in Cleveland gesorgt und zusammen mit Myles Garrett alle schlichtweg für einen Moment vergessen lassen, dass die Browns vor ein paar Jahren für die Verpflichtung von Deshaun Watson ihre sportliche Zukunft verpfändeten. Es bleibt nebulös, was die Browns vorhaben und wie sie überhaupt der sportlichen Tristesse entkommen wollen. Ein totaler Rebuild kann es auch angesichts der teuren Vertragsverlängerung für Garrett eigentlich nicht sein.

Verlierer: Cleveland Browns

Erst gab es Hype wegen dem Metcalf-Trade, dann folgte wieder zunehmende Ernüchterung in der Steel City. Anscheinend wollen sie ihre sportliche Zukunft an Aaron Rodgers knüpfen, ohne dass dieser bereits bei den Steelers unterschrieben hat. Andernfalls stünden sie mit Mason Rudolph, Skylar Thompson und Will Howard (im Bild) da. Howard wurde am dritten Tag ausgewählt und kann aufgrund seiner Power und Statur ein interessanter Perspektiv-Quarterback werden, aber er ist nicht bereit, um in der NFL zu starten. Viel Spaß, sollte sich der etwas flattrige Rodgers nun doch fürs Karriereende entscheiden.Davon abgesehen haben die Steelers viele gute Picks gemacht – von Derrick Harmon, der eine hervorragende Ergänzung für die D-Line ist, bis hin zu Edge Rusher Jack Sawyer in Runde vier. Aber die Quarterback-Position entscheidet nun einmal, ob die Steelers unter Head Coach Mike Tomlin erneut eine ordentliche Saison mit rund zehn Siegen spielen und anschließend in den Playoffs wenig zu melden haben oder endlich wieder aus dem gehobenen Mittelmaß emporsteigen können.

Verlierer: Pittsburgh Steelers

Ähnlich wie Fantasy Football sind Mock Drafts in erster Linie ein spaßiger Zeitvertreib für Fans. Natürlich verdienen manche Journalisten wie Mel Kiper Jr. und Daniel Jeremiah quasi ihr halbes Gehalt damit.Aber man hat aufgrund des Trades zwischen Cleveland und Jacksonville direkt zu Beginn des ersten Tages gemerkt, wie schnell Mock Drafts obsolet werden. Noch bevor der Spaß begann, konnte man das eigene Board zum Fenster rauswerfen. &nbsp;

Verlierer: Mock Drafts

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Der NFL Draft 2025 hat eines sicher gezeigt: Mock Drafts sind für die Tonne. Außerdem: Die Moves der Browns und Steelers werfen Fragen auf.

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