WM

"Das ist Sklaverei in Katar"

SID
In Katar arbeiten tausende Gastarbeiter auf Baustellen
© getty

EU-Politiker Daniel Cohn-Bendit hat ebenfalls die Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen in Katar angeprangert und den europäischen Fußball zum Handeln aufgefordert.

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"Das ist ein Notfall in Katar, das ist Sklaverei", sagte der 66-Jährige bei einer Pressekonferenz in Straßburg. Am Donnerstag wird im EU-Parlament eine Resolution verabschiedet, die die mangelhaften Lebensbedingungen der Gastarbeiter im Wüstenstaat beleuchtet.

Cohn-Bendit erwartet, dass Personen wie UEFA-Chef Michel Platini oder der ehemalige Weltfußballer Zinedine Zidane, die sich für die WM 2022 in Katar eingesetzt haben, nicht tatenlos zusehen. Sie sollten "ein wenig den Mund aufmachen", um die "Sklaverei im 21. Jahrhundert in Katar" zu stoppen.

Kritik an Barca und PSG

Kritik bekamen auch die Topklubs FC Barcelona und Paris St. Germain ab, die über Sponsorenverträge Millionenbeträge aus Katar generieren. "Niemand sagt etwas, weil jeder nur das Geld in seine eigene Tasche steckt. Die Katarer kaufen alles und dafür akzeptiert man Sklaverei."

DGB-Chef Michael Sommer hatte bereits am Montag ultimativ die Beseitigung der Missstände in Katar verlangt und ein Ultimatum gestellt. "Wir fordern, dass entweder diese Bedingungen der Zwangsarbeit sofort und umfassend beendet werden, oder aber Katar die Fußball-Weltmeisterschaft wegzunehmen, ansonsten bewegt sich dort nichts", sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Sommer ist auch Chef des Internationale Gwerkschaftsbundes.

Amnesty International hatte am Sonntag in einem 153-seitigen Bericht miserable Zustände auf den Baustellen mit Verbindung zur WM 2022 in Katar dokumentiert und zu dringenden Reformen aufgerufen.

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