"Ich habe sehr großen Respekt vor Herrn Niersbach. Man muss allerdings Fakten von Fiktion trennen. Ich lade ihn ein, nach Katar zu kommen, mit uns zu sprechen und dann zu verstehen, was hier passiert", sagte Hassan Al-Thawadi (35), Generalsekretär des Organisationskomitees für die Fußball-WM 2022, dem "SID" in Doha.
Er könne dem Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zeigen, "welche Maßnahmen wir umgesetzt haben, mit welchem Engagement wir dieses Thema angehen. Ich würde ihm erklären, warum es Zustände gibt, die niemand akzeptieren kann. Wir arbeiten sehr hart, und die Regierung will die Probleme so gut wie möglich lösen". Dies seien Themen, "die zuerst uns am Herzen liegen sollten - und nicht anderen", sagte Al-Thawadi. Selbstverständlich sei "jeder Tote, jeder einzelne Tote jenseits der Zahl Null inakzeptabel".
Berichte über Gastarbeiter vor allem aus Nepal, die an Folgen unmenschlicher Arbeitsbedingungen gestorben sein sollen, haben die Öffentlichkeit aufgeschreckt und sensibilisiert. Niersbach mahnte im Zusammenspiel mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund an, es müsse zeitnah Verbesserungen geben. Beim DFB-Bundestag in Nürnberg hatte er erklärt, das Turnier in Katar sei "eine Belastung für den ganzen Fußball".