Zuletzt hatte der Guardian von mindestens 36 weiteren Todesopfern auf den WM-Baustellen im Emirat am Persischen Golf berichtet.
Am 13. Februar kommt es in der Angelegenheit zu einer Anhörung vor dem Europäischen Parlament. Der Bericht aus Katar soll zur Vorbereitung auf die Sitzung in Brüssel dienen, bei der Theo Zwanziger, früherer Präsident des DFB, als "von der FIFA mit dem Dossier Betrauter" teilnehmen wird.
Der Weltverband verlangt Informationen zu konkreten Maßnahmen, die seit dem letzten Besuch von FIFA-Präsident Joseph Blatter im November in Doha zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Fremdarbeiter ergriffen wurden.
Tausende Arbeitskräfte betroffen
Blatter hatte sich mit Emir Tamim bin Hamad Al Thani getroffen. "Die verantwortlichen Stellen in Katar haben Defizite in den Arbeitsstrukturen eingeräumt und sich verpflichtet, das Arbeitssystem und die entsprechende Gesetzgebung zu ändern, um humane Arbeitsbedingungen für alle zu schaffen", war damals von der FIFA zu hören.
Doch angeblich sterben weiterhin Dutzende Gastarbeiter, zu Tausenden leben sie offenbar unter unmenschlichen Bedingungen, damit das Großprojekt WM 2022 realisiert werden kann.
Inzwischen hat der Schweizer Blatter laut FIFA die "Gespräche betreffend Arbeitnehmerschutz in Katar mit den verschiedenen Anspruchsgruppen" fortgeführt und dabei den beteiligten Parteien wie dem Staat Katar, Unternehmen, der Internationalen Arbeitsorganisation ILO und dem Internationalen Gewerkschaftsbund konkrete Aufgaben zugewiesen.
Sitzungen mit Amnesty International
Zwanziger habe in den vergangenen Wochen diverse Sitzungen mit Menschenrechts- und Arbeitsorganisationen, unter anderem mit Amnesty International und der ILO, abgehalten.
Die FIFA teilte mit, sie sei "fest von der positiven Kraft überzeugt", die die WM in Katar als Plattform für soziale Veränderungen haben könne, "einschließlich der Verbesserung der Arbeitsrechte und der Bedingungen für Fremdarbeiter".