WM

Kein Hammerlos für Deutschland

SID
Oliver Bierhoff nahm die Auslosung gemeinsam mit Alexander Kerzhakov vor
© getty

Titelverteidiger Deutschland trifft bei der 2016 startenden Qualifikation für die WM-Endrunde in Russland 2018 auf Tschechien, Norwegen, Nordirland, San Marino und Aserbaidschan. Das ergab die Auslosung am Samstag im Konstantinpalast von St. Petersburg. Deutlich schwerere Gegner kommen auf die Niederlande und Spanien zu.

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Bundestrainer Joachim Löw war mit seinem Teammanager sehr zufrieden. "Oliver Bierhoff hat einen guten Job gemacht", sagte der 55-Jährige, nachdem sich Bierhoff als Glücksfee erwiesen Deutschland eine verhältnismäßig leichte Qualifikationsgruppe auf dem Weg zur WM-Endrunde 2018 in Russland beschert hatte.

Bei der Operation Titelverteidigung trifft der DFB im Vorlauf in der Gruppe C auf die Tschechische Republik, Nordirland, Norwegen, Aserbaidschan und San Marino.

"Ich freue mich, dass wir nicht gegen Italien und Frankreich spielen. Damit können wir zufrieden sein. Es werden schöne Stadien", sagte Bierhoff unmittelbar nach der Auslosungszeremonie im Konstantinpalast von St. Petersburg. Gemeinsam mit dem russischen Rekordtorschützen Alexander Kerschakow hatte er seiner eigenen Mannschaft relativ leichte Gegner zugelost.

"Zufrieden mit der Auslosung"

"Wir sind natürlich zufrieden mit der Auslosung", sagte auch Löw: "Es ist klar, dass wir als Weltmeister Gruppenerster werden wollen und wir sind auch der Favorit. Tschechien, Norwegen und Nordirland sind sehr ambitioniert und haben in den letzten Jahren immer sehr gute Ergebnisse gehabt. Wir werden uns aber jetzt auf die EM-Qualifikation konzentrieren, danach auf das Turnier und erst dann kommt die Weltmeisterschaftsqualifikation für Russland."

Die stärksten Gegner bleiben der deutschen Mannschaft somit erspart, die Tschechen als nominell bestes Team der Gruppe nach der DFB-Auswahl stehen auf Rang 20 der FIFA-Weltrangliste. Andere Nationen traf es bedeutend schlimmer. "Für Spanien zum Beispiel wird das sehr hart", sagte Bierhoff mit Blick auf die Gruppe des langjährigen Rivalen um einen Titel. Die Spanier wurden mit Italien, Albanien, Israel, Mazedonien und Liechtenstein in die Gruppe G gelost. Die stärkste Staffel jedoch ist die Gruppe A mit den Niederlanden, Frankreich, Schweden, Bulgarien Weißrussland und Luxemburg.

Quali bis Oktober 2017

Vor Ort im besonderen Ambiente des Palastes verfolgten Bierhoff und DFB-Generaldirektor Helmut Sandrock die von FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke beaufsichtigte Auslosung, an der auch einstige oder aktuelle Größen wie Ronaldo, Samuel Eto'o, Diego Forlan oder Fabio Cannavaro als "Losfeen" teilnahmen.

Auch Sandrock war entsprechend zufrieden: "Der Oliver hat ein gutes Händchen gehabt. Wir dürfen zufrieden sein. Es hätte deutlich schwerer sein können. Aber wir sind der Weltmeister, alle werden sich gegen uns ins Zeug legen."

Die Sieger der neun Gruppen qualifizieren sich direkt für die WM-Endrunde 2018 (14. Juni bis 15. Juli). Die Playoffs der acht besten Gruppenzweiten werden am 9. und 14. November 2017 gespielt. Die Qualifikation wird nach der Europameisterschaft in Frankreich voraussichtlich am 4. September 2016 beginnen und bis zum 10. Oktober 2017 andauern.

141 Teams werden innerhalb ihrer fünf Kontinentalverbände in Gruppen eingeteilt. Aus Europa nehmen 52 der 53 im Weltverband FIFA registrierten Nationen teil, Russland ist als Gastgeber gesetzt.

Deutschland verlor bislang nur zwei Spiele in einer WM-Qualifikation: Im Oktober 1985 gegen Portugal (0:1) und im September 2001 gegen England (1:5).

"Werden Frieden schließen"

Eröffnet wurde die Auslosungsshow vom russischen Präsidenten Wladimir Putin und FIFA-Boss Joseph S. Blatter, der bereits am Donnerstag erstmals seit den Verhaftungen von sieben FIFA-Funktionären in Zürich am 27. Mai wieder ausländischen Boden betreten hatte. "Wir werden nicht nur Fußball spielen, sondern auch dadurch Frieden schließen. Fußball ist eine Geste des Respekts und des Friedens", sagte Blatter.

Hinter verschlossenen Türen wurde in St. Petersburg auch über die Blatter-Nachfolge verhandelt, für die unter anderem UEFA-Boss Michel Platini infrage kommt, der im Gegensatz zu DFB-Präsident Wolfgang Niersbach ebenfalls in Russlands zweitgrößter Stadt zugegen war.

Die europäischen Quali-Gruppen in der Übersicht:

Gruppe A: Niederlande, Frankreich, Schweden, Bulgarien, Weißrussland, Luxemburg

Gruppe B: Portugal, Schweiz, Ungarn, Faröer, Lettland, Andorra

Gruppe C: Deutschland, Tschechien, Nordirland, Norwegen, Aserbaidschan, San Marino

Gruppe D: Wales, Österreich, Serbien, Irland, Moldawien, Georgien

Gruppe E: Rumänien, Dänemark, Polen, Montenegro, Armenien, Kasachstan

Gruppe F: England, Slowakei, Schottland, Slowenien, Litauen, Malta

Gruppe G: Spanien, Italien, Albanien, Israel, Mazedonien, Liechtenstein

Gruppe H: Belgien, Bosnien und Herzegowina, Griechenland, Estland, Zypern

Gruppe I: Kroatien, Island, Ukraine, Türkei, Finnland

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