WM

Niersbach vor dem Aus?

Von SPOX
Gestern sollen Beamte Niersbachs Privatanwesen Belastungsmaterial untersucht haben
© getty

Einen Tag nach der Steuer-Razzia bei DFB-Präsident Wolfgang Niersbach könnte das Ende seiner Amtszeit näher rücken. Informationen der Bild zufolge wird hinter den Kulissen bereits über Nachfolger spekuliert.

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Dem Bericht zufolge wird in der DFB-Zentrale sogar gemunkelt, dass noch am Mittwoch etwas passiert. Niersbach könne zurücktreten oder zumindest sein Amt so lange ruhen lassen, bis die Steuer-Ermittlungen beendet sind.

Die Basis fordert jedenfalls sofortige Maßnahmen zur Krisenbewältigung. "Ich erwarte von den Verantwortlichen im Präsidium zum Beispiel die Einberufung einer außerordentlichen Vorstandssitzung", sagte Rolf Hocke, Präsident des Hessischen Fußball-Verbandes, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Die Probleme müssten "an der Wurzel gepackt werden", sagte der frühere DFB-Vize, der sich aber nicht zu einem eventuellen Rücktritt des taumelnden DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach (64) äußerte: "In jedem Fall dürfen wir nicht weitere vier Wochen ins Land gehen lassen. Wir werden alle in einen Pott geworfen. Je länger das alles dahindümpelt, desto größer wird der Schaden für den Fußball."

Rauball als Nachfolger?

Derweil werden neben Schatzmeister Reinhard Grindel (für die CDU im Bundestag) auch zwei der Vizepräsidenten Niersbachs als Kandidaten gehandelt: DFL- und BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball und Dr. Rainer Koch. Letzterer gehört dem DFB-Präsidium seit 26. Oktober 2007 an und hätte wohl die Unterstützung der Amateure sicher.

Die Steuerfahndung hatte am Dienstag eine Razzia beim DFB durchgeführt. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main begründete den Schritt mit dem Verdacht der Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall.

Betroffen waren neben Niersbach auch dessen Amtsvorgänger Theo Zwanziger sowie der ehemalige Generalsekretär Horst R. Schmidt. Ihre Privatanwesen wurden ebenso wie die DFB-Zentrale von den Fahndern durchsucht.

Niersbach & Co. drohen Haftstrafen

Oberstaatsanwältin Nadja Niesen bestätigte zudem, dass den Beschuldigten angesichts der jüngsten Ermittlungen im schlimmsten Fall Haftstrafen drohen. Sollte sich der hinreichende Tatverdacht erhärten, käme es zur Anklageerhebung und der Fall lande vor Gericht.

Auslöser der Ermittlungen ist die nicht geklärte Zahlung von 6,7 Millionen Euro des WM-Organisationskomitees aus dem Jahr 2005 an die FIFA. Anders als die Tatbestände der Bestechung und Untreue rund um die Vergabe der WM 2006 sind eventuelle Steuervergehen noch nicht verjährt.

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