WM

SZ: Dreyfus-Darlehen war bekannt

SID
OK-Chef Franz Beckenbauer hat den Deal mit Dreyfus angeblich selbst mit eingefädelt.
© getty

Die Spitze des Organisationskomitees der Fußball-WM 2006 wusste einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge bereits Anfang 2003 vom Millionendarlehen des früheren adidas-Chefs Robert Louis-Dreyfus.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die SZ bezieht sich auf Notizen, Vermerke und Aufzeichnungen, die von der Wirtschaftskanzlei Freshfields beim DFB gefunden wurden.

Demnach sollen Ex-Generalsekretär Horst R. Schmidt, der in seiner Erklärung von Herbst 2004 als Zeitpunkt erster Kenntnisnahme gesprochen hatte, Ex-Präsident Theo Zwanziger und auch der inzwischen verstorbene Gerhard Mayer-Vorfelder zu diesem Zeitpunkt schon informiert gewesen sein.Schmidt hatte erklärt, nach einem Telefonat mit Günter Netzer 2004 die anderen Mitglieder des OK-Präsidiums persönlich informiert zu haben.

Beckenbauer wieder im Fokus

OK-Chef Franz Beckenbauer hat den Deal mit Dreyfus angeblich über seinen damaligen Berater Robert Schwan selbst eingefädelt. Laut Beckenbauers Schilderung dienten die 6,7 Millionen Euro zur Überweisung an die FIFA der Sicherung eines späteren 170-Millionen-Euro-Zuschusses seitens des Weltverbandes.

Bei der Rückführung des Geldes - abgezeichnet unter anderem von Zwanziger - via FIFA mutmaßlich zur Weiterleitung an Dreyfus wurde die Zahlung 2005 als Beitrag zum Kulturprogramm deklariert. Zuvor hatten Zwanziger und Schmidt vergeblich versucht, Dreyfus zum Verzicht auf die Rückforderung zu bewegen.

Artikel und Videos zum Thema