Zwanziger-Anwalt Hans-Jörg Metz bezeichnete am Montag die Vorwürfe gegen seinen Mandaten mit Blick auf die fragliche Steuererklärung von 2006 als "Höhepunkt einer Verleumdungskampagne der letzten Tagen und Wochen". Es sei geradezu absurd, dass Zwanziger die Steuererklärung mit problematischem Inhalt dem damaligen Generalsekretär und heutigen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach "untergejubelt" habe.
Metz bezieht sich auf jüngste Medienberichte, die den Schluss nahe legen, dass Zwanziger und der frühere Generalsekretär Horst R. Schmidt den damals neu im Amt befindlichen Generalsekretär Niersbach im Oktober 2007 die längst fertiggestellte Steuererklärung von 2006 - inklusive der dubiosen Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro - unterschreiben ließen.
Eben jene Steuererklärung war der Grund für die Razzia am vergangenen Dienstag beim DFB sowie bei Zwanziger, Schmidt und Niersbach. Die Summe der hinterzogenen Steuern könnte sich laut Spiegel auf 2,6 Millionen Euro belaufen.
Keine Zusammenarbeit mit Ermittlern
Zudem erklärte Zwanziger das Ende der Zusammenarbeit mit den Ermittlern der Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer mit "sofortiger Wirkung". Das hat große Auswirkungen auf die Aufklärung, da Zwanziger das Protokoll der Befragung durch die Ermittler nicht autorisieren will. "Eine Terminvereinbarung zu diesem Zweck wird es auch nicht mehr geben", erklärte Metz.
Hintergrund für den Schritt Zwanzigers ist ein Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel, wonach die Kanzlei den Katarer Mohamed Bin Hammam bei seiner vergeblichen Kandidatur für die Präsidentschaft bei der FIFA beraten haben soll. Der frühere FIFA-Funktionär Bin Hammam, der mittlerweile wegen Korruption lebenslang für Fußball-Aktivitäten gesperrt ist, wird immer wieder als möglicher Empfänger für das Millionen-Darlehen des früheren adidas-Chefs Robert Louis-Dreyfus genannt.