Laut des vom damaligen WM-Organisationschef Franz Beckenbauer und dem zwielichtigen Ex-FIFA-Funktionär Jack Warner (Trinidad/Tobago) unterschriebenen Vertragsentwurfs, der nie umgesetzt wurde, sollte demnach der FC Bayern Trainingslager in der Karibik zusichern - mutmaßlich als Gegenleistung für Warners Stimme bei der WM-Vergabe. Beckenbauer war zur fraglichen Zeit (2000) Bayern-Präsident.
"Die Bayern hätten jedes Jahr ein dreiwöchiges Trainingslager gemeinsam mit einem Team aus dem amerikanisch-karibischen Verband CONCACAF durchführen müssen", schreibt der Spiegel. Warner war damals CONCACAF-Chef.
Der DFB sollte zudem Fußbälle, Taschen und Schuhe seines Ausrüsters adidas im Wert von vier Millionen Dollar in die Karibik schicken. Warner persönlich hätte außerdem Zugriff auf 1000 WM-Tickets bekommen, auch von einem 240.000-Dollar-Deal mit einer "Kontaktperson" ist die Rede.
Das Vertragspapier legte den Verdacht des versuchten Stimmenkaufs nahe und war ein Grund, warum Wolfgang Niersbach seinen Rücktritt als DFB-Präsident erklärt hatte.