Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Zwanziger bezeichnete die Vorwürfe gegenüber der SZ als "dummes Zeug" und "Geschwätz von DFB-Leuten".
Laut der Zeitung wird der 70-Jährige durch die vom Deutschen Fußball-Bund forcierten Ermittlungen der Wirtschaftskanzlei Freshfields nach Informationen aus DFB-Kreisen schwer belastet. Er sei in den Fall um die 6,7 Millionen Euro, deren Hintergrund bis heute nicht aufgeklärt ist, "tief involviert" gewesen. Zwanziger beteuerte: "Das kann mich gar nicht belasten." Er habe erst nach der Überweisung an die FIFA von dem eigentlichen Zweck erfahren.
Im Detail sollen die 10 Millionen Schweizer Franken, die das Organisationskomitee (OK) der WM zur Erlangung eines Finanzzusschusses an den Weltverband zahlte - und die nach bisherigem Ergebnis der Ermittlungen in eine schwarze FIFA-Kasse geflossen sein könnten - auf Vermittlung von Franz Beckenbauers Berater Robert Schwan vom früheren adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus gezahlt worden sein. Als Dreyfus sein Geld zurückforderte, soll das OK auf die Idee gekommen sein, das Geld auf dem Umweg über ein FIFA-Konto an Dreyfus zurückzuzahlen.
"Grundsätzliche" Zustimmung
Nachdem das OK-Präsidium einer Zahlung an die FIFA in Höhe von sieben Millionen "grundsätzlich" zugestimmt habe, weil ein krummer Betrag auffällig gewesen sei, soll Zwanziger 300.000 Euro für Personalkosten des deutschen OK herausgerechnet haben. Ein DFB-Insider sagte laut SZ, an dem vom ehemaligen DFB-Vize-Generalsekretär Stefan Hans beschriebenen "Hockreck der Verschleierung" habe Zwanziger "maßgeblich geturnt".
Zwanziger hatte schon zuvor beteuert, ihm sei "glaubhaft vermittelt" worden, dass es sich "um eine notwendige Provisionszahlung an Dreyfus handelte, die dem Interesse des DFB diente und mit der FIFA abgestimmt" gewesen sei. "Ich habe mit dem Staatsanwalt telefoniert. Ich werde mich in Kürze bei der Staatsanwaltschaft äußern", erklärte er nun.