"Natürlich wird die WM dort stattfinden", sagte der Boss des Weltverbandes FIFA am Freitag am Rande seines Besuchs in Doha/Katar.
Mit Blick auf die teilweise desaströsen Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen nahm Infantino die katarische Regierung jedoch in die Pflicht und kündigte an, ein Aufsichtsgremium mit unabhängigen Mitgliedern zu gründen, das die Bedingungen fortlaufend überwachen werde.
Er habe die jüngste Diskussionen um die FIFA und die Menschenrechte intensiv verfolgt und sei "sehr erfreut über die positive Reaktion" der Behörden auf das neue Aufsichtsgremium, sagte der 46 Jahre alte Schweizer: "Ich habe die zahlreichen Maßnahmen der Regierung gesehen, um die Bedingungen zu verbessern. Und ich bin mir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind, auch wenn weitere Herausforderungen warten."
"Faire Bedingungen für alle Arbeiter"
Infantino habe im Gespräch mit Scheich Tamim Bin Hamad Al-Thani deutlich gemacht, dass sich die Arbeitsbedingungen in Katar an den internationalen Standards orientieren müssten. "Eine Weltmeisterschaft auszutragen, ist eine Möglichkeit und Chance, nachhaltig für faire Bedingungen für alle Arbeiter in Katar zu sorgen", sagte Infantino und bekräftigte: "Ich werde die Behörden beim Wort nehmen und erwarte, dass den Worten auch Taten folgen."
Jüngst hatte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International von Infantino ein stärkeres Engagement für die Menschenrechte im WM-Gastgeberland gefordert. "Er hat die einzigartige Möglichkeit zu zeigen, dass während seiner Präsidentschaft die Menschenrechte gestärkt werden", hatte Amnesty-Sprecher Mustafa Qadri am Mittwoch gesagt. Es sei "essentiell", dass der Fußball-Weltverband Katar auffordere, gegen die "systematische Ausbeutung" von Arbeitern auf den WM-Baustellen vorzugehen.