Scolaris Eleven plus X

Andreas Lehner
11. Oktober 201315:55
Brasiliens Nationaltrainer hat sein Team im Kopf - nur einige wenige Positionen sind umkämpftgetty
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Brasiliens Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari ist kein Mann für Experimente. Ein großer Teil der Confed-Cup-Sieger wird auch bei der Heim-WM 2014 dabei sein. Aber es gibt auch noch die eine oder andere Planstelle. Auch Bayerns Rafinha darf sich Hoffnungen machen. (Brasilien - Südkorea: Samstag, 13 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE).

Luiz Felipe Scolari hat ein Ziel und einen Auftrag, den WM-Titel 2014 in der Heimat. Der Weltmeistertrainer von 2002 ist ein Mann von beeindruckender Kontinuität. Das wichtigste Gut seiner Mannschaften sind Teamgeist und Eingespieltheit. Beim erfolgreichen Confederations Cup im Sommer dieses Jahres setzte er in fünf Spielen vier Mal auf dieselbe Startaufstellung, nur einmal ersetzte Hernanes den angeschlagenen Paulinho im Mittelfeld.

Selbst die Auswechslungen glichen einem Ritual. In den ersten beiden Spielen brachte er Lucas Moura, Hernanes und Jo. Erst als sein Team genügend Sicherheit gefunden hatte, begann er auch ein paar anderen Spielern seines Kaders Spielminuten zu geben. Fünf Spieler, darunter die beiden Ersatztorhüter, seines 23er-Kaders kamen gar nicht zum Einsatz.

Scolari hat rund acht Monate vor Beginn der WM seine erste Elf im Kopf. Bleiben die Spieler von Verletzungen verschont, wird sich bis Turnierbeginn darin auch wenig ändern. Auch die restlichen Spieler, die mit ihrem Trainer in der Heimat hoch eingestuften Erfolg feierten, haben gute Karten. Nur noch "fünf, sechs Plätze" seien zu vergeben, sagt Scolari. Die offenen Positionen und die Kandidaten: SPOX

Torhüter

Gesetzt: Julio Cesar (Queens Park Rangers)

Kandidaten:

Jefferson (Botafogo): War beim Confed-Cup die Nummer zwei hinter Julio Cesar und hat damit die besten Chancen auf eine Teilnahme an der WM.

Diego Cavalieri (Fluminense): War ebenfalls beim Confed-Cup, aber als Nummer drei und ist aufgrund absteigender Formkurve mittlerweile ein Wackelkandidat.

Victor (Atletico Mineiro): Für die Länderspiele gegen Südkorea und Sambia nominiert, er kann sich im Duell mit Cavalieri zeigen. Der 30-Jährige hatte großen Anteil am Triumph in der Copa Libertadores und steht in Brasilien derzeit hoch im Kurs.

Diego Alves (Valencia): Unter Mano Menezes noch mit guten Chancen, bei der WM die Nummer eins zu werden, von Scolari noch nicht berücksichtigt.

Seite 1: Torhüter

Seite 2: Innenverteidiger

Seite 3: Außenverteidiger

Seite 4: Defensives Mittelfeld

Seite 5: Offensives Mittelfeld

Seite 6: Stürmer

Innenverteidiger

Gesetzt: Thiago Silva (PSG), David Luiz (FC Chelsea), Dante (FC Bayern)

Kandidaten:

Rever (Atletico Mineiro): War zwar beim Confed-Cup dabei, durfte aber keine einzige Minute spielen. Wurde seitdem auch nicht mehr eingeladen. Muss sich im Hinblick auf die WM Sorgen machen. SPOX

Henrique (Palmeiras): Der Ex-Leverkusener spielt zwar mit seinem Klub nur in der zweiten Liga, ist dort allerdings Tabellenführer. Außerdem war Scolari Trainer bei Palmeiras, er kennt Henrique also bestens. Nahm nach dem Confed-Cup Revers Platz ein und ist in den beiden anstehenden Testspielen dabei.

Dede (Cruzeiro Belo Horizonte): Ist eine der Säulen beim Tabellenführer der brasilianischen Liga und hat sich so seine Nominierung verdient. Allerdings ist aktuell auch Thiago Silva verletzt, es ist also ein Platz mehr zu besetzen.

Miranda (Atletico Madrid): Wurde von Scolari nur im ersten Spiel gegen England eingesetzt. Bei Atletico aber eine feste Größe und somit immer im Dunstkreis der Selecao.

Marquinhos (PSG): Sorgte unlängst für Aufsehen, als er angeblich erklärte, sich auch über eine Nominierung für die portugiesische Nationalmannschaft freuen zu würden. Dementierte diese Meldung aber umgehend. Ist auf jeden Fall ein Mann für die Zukunft, die WM dürfte für ihn zu früh kommen.

Seite 1: Torhüter

Seite 2: Innenverteidiger

Seite 3: Außenverteidiger

Seite 4: Defensives Mittelfeld

Seite 5: Offensives Mittelfeld

Seite 6: Stürmer

Außenverteidiger

Gesetzt: Dani Alves (FC Barcelona), Marcelo (Real Madrid)

Kandidaten:

Maicon (AS Rom): Jahrelang einer der besten Rechtsverteidiger der Welt, mittlerweile etwas in die Jahre gekommen. Trotzdem hat ihn Scolari nach dem Confed-Cup regelmäßig berufen, weil er auch bei der Roma wieder Stammspieler ist.

Marcos Rocha (Atletico Mineiro): Scheint die erste Alternative zu sein, wenn Alves oder Maicon nicht bereit stehen. Feierte unter Scolari sein Debüt.

Rafinha (FC Bayern): Durfte unter Carlos Dunga 2008 einmal in der Selecao auflaufen. Zuletzt bei Bayern mit ansprechenden Leistungen. Scolari hat ihn auf dem Schirm.

Maxwell (PSG): Der Routinier steht aktuell bei Scolari wieder hoch im Kurs. Kam in allen drei Spielen seit dem Confed-Cup als Linksverteidiger zum Einsatz.

Filipe (Atletico Madrid): Er ist der Leidtragende des Maxwell-Revivals. Beim Confed-Cup im Schatten von Marcelo ohne Einsatzminute. Wie Miranda bei Atletico eine Bank, aber in der Selecao hinten dran.

Seite 1: Torhüter

Seite 2: Innenverteidiger

Seite 3: Außenverteidiger

Seite 4: Defensives Mittelfeld

Seite 5: Offensives Mittelfeld

Seite 6: Stürmer

Defensives Mittelfeld

Gesetzt: Luiz Gustavo (VfL Wolfsburg), Paulinho (Tottenham Hotspur), Ramires (FC Chelsea)

Kandidaten:

Jean (Fluminense): Einer der Spieler ohne Einsatzzeit beim Confed-Cup. Kann auch Rechtsverteidiger spielen, wo er von Scolari wie gegen die Schweiz auch eingesetzt wird, seine angestammte Position ist aber im defensiven Mittelfeld.

Fernando (Schachtjor Donezk): Wagte vor der Saison den Sprung von Gremio Porto Alegre nach Europa. Ein Zögling Scolaris, der es beim Confed-Cup auf einen Kurzeinsatz brachte. Für die Spiele gegen Südkorea und Sambia nicht nominiert.

Lucas Leiva (FC Liverpool): Seine Nominierung nach über zwei Jahren ohne Auftritt in der Selecao für die beiden kommenden Testspiele war eine Überraschung. Aber Scloari will auch ihn im Kampf um den freien Platz im Mittelfeld testen. Lucas erklärte gleich recht deutlich, dass er seine Chancen nutzen will und gekommen ist, um dauerhaft zu bleiben.

Fernandinho (Manchester City): Wechselte vor der Saison aus Donezk nach England. Auch um seine Chancen auf die WM zu erhöhen. Doch nach wie vor fliegt er unter Scolaris Radar. Schon bei Menezes war er zuletzt nicht mehr dabei.

Ralf (Corinhtians): Er war ein Profiteur der Menezes-Ära, kam unter Scolari nur einmal zum Einsatz, als die Europa-Legionäre nicht dabei waren.

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Seite 2: Innenverteidiger

Seite 3: Außenverteidiger

Seite 4: Defensives Mittelfeld

Seite 5: Offensives Mittelfeld

Seite 6: Stürmer

Offensives Mittelfeld

Gesetzt: Oscar (FC Chelsea), Hernanes (Lazio Rom), Bernard (Schachtjor Donezk), Lucas Moura (PSG)

Kandidaten:

Kaka (AC Milan): Wollte nach seiner Rückkehr nach Italien durchstarten, aber ein Muskelfaserriss setzte ihn außer Gefecht. Seine Chancen schwinden mit jedem verpassten Spiel. Ganz ausschließen wollte Scolari eine Rückkehr Kakas aber nie.

Ronaldinho (Atletico Mineiro): Auch seine Tür in Richtung Selecao ist noch nicht zu. Aber auch er ist verletzt, eine Oberschenkelverletzung legt ihn lahm. Mit Atletico Mineiro sehr erfolgreich, aber will Scolari einen so populären Altstar, der auch immer das Interesse der Medien auf sich zieht, bei der WM dabei haben, nur um ihn auf die Bank zu setzen?

Jadson (FC Sao Paulo): 17 Minuten gönnte ihm Scolari beim Confed-Cup im Finale gegen Spanien. In den Testspielen kam Scolari seitdem ohne ihn aus.

Willian (FC Chelsea): 35 Millionen Euro zahlte Chelsea für ihn an Anschi Machatschkala. Wie Fernandinho will er mit seinem Wechsel nach England mehr in Scolaris Fokus rücken. Für die Nationalmannschaft lief er zuletzt 2011 auf.

Philippe Coutinho (FC Liverpool): Bis zu seiner Verletzung gehörte zu den Schlüsselspielern beim starken Saisonstart der Reds. Der Ex-Inter-Spieler durfte im Oktober 2010 als 18-Jähriger in der Selecao debütieren.

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Seite 2: Innenverteidiger

Seite 3: Außenverteidiger

Seite 4: Defensives Mittelfeld

Seite 5: Offensives Mittelfeld

Seite 6: Stürmer

Stürmer

Gesetzt: Neymar (FC Barcelona), Fred (Fluminense), Hulk (Zenit St. Petersburg), Jo (Atletico Mineiro)

Kandidaten:

Alexandre Pato (Corinthians): Da Fred verletzt ist, zuletzt im Kader. Auch gegen Südkorea und Sambia nominiert. Ist gerade dabei, seine Karriere in der Heimat neu zu starten. Nummer eins als Nachrücker, falls sich einer der Gesetzten verletzt.

Leandro Damiao (International Porto Alegre): Gilt seit einigen Transferperioden als heißestes Ziel der Tottenham Hotspur. Ein Wechsel kam bisher nicht zustande. Als kräftiger Zentrumsspieler vor allem dann ein Thema, wenn Fred oder Jo ausfallen.

Diego Costa (Atletico Madrid): Schießt zurzeit die spanische Liga kurz und klein, will aber für Spanien spielen. Kam Anfang des Jahres in zwei Tests für Brasilien zum Einsatz. Ergebnis noch offen, die FIFA hat sich eingeschaltet.

Luis Fabiano (FC Sao Paulo): Stand zu Beginn von Scloaris Amtszeit im Kader, seitdem spielt er keine Rolle mehr.

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