WM

Hitzfeld hört als Nationaltrainer auf

Von Alexander Maack
Ottmar Hitzfeld hatte das Amt im Juli 2008 übernommen und die Eidgenossen zur WM 2010 geführt
© getty

Überraschend hat Ottmar Hitzfeld am Donnerstag sein Karriereende angekündigt. Der Schweizer Nationaltrainer zieht sich nach der WM 2014 in Brasilien aus dem Trainergeschäft zurück.

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"Es ist die schwierigste Entscheidung meiner Trainer-Laufbahn", erklärte der 64-Jäjrige auf einer Pressekonferenz: "Nach der WM in Brasilien werde ich 65 Jahre alt sein. Nach über 30 Jahren in kräfteraubenden Fußballmetier ist die Zeit gekommen, aufzuhören." Hitzfeld hatte die Schweiz 2008 übernommen und danach zweimal in Folge die Qualifikation zur Weltmeisterschaft überstanden.

"Mit Hitzfeld hat sich die Schweiz erstmals vorzeitig für eine WM-Endrunde qualifiziert und ist in Topf 1 gesetzt", hob Verbandspräsident "Peter Gillieron die Erfolge Hitzfelds hervor: "So bedauerlich die Entscheidung ist, Hitzfeld hat diese persönlich so geschildert, dass sie für uns nachvollziehbar ist und nicht anderes übrig bleibt, als sie zu akzeptieren und zu respektieren."

"Es ist ein Entscheid der Vernunft", begründete Hitzfeld seinen Abschied: "Er fiel vor dem Albanien-Spiel. Man muss im Vollbesitz seiner Kräfte sein. Ich habe es 2004 bei Bayern schon einmal erlebt, als ich angeschlagen und ausgebrannt war. Das will ich nicht noch einmal erleben."

Mit dem FC Bayern München und Borussia Dortmund gewann der heute 64-Jährige die Champions League, sieben Mal die deutsche Meisterschaft und drei Mal den DFB-Pokal. Mit durchschnittlich 1,79 Punkten pro Spielen ist Hitzfeld der erfolgreichste Coach der Geschichte der Schweizer Nati.

"Das war mehr als geschäftliche Zusammenarbeit"

"Heute können wir innehalten und Ottmar Danke sagen. Das war mehr als eine geschäftliche Zusammenarbeit. Da waren viele Emotionen drin", bedauerte der Generalsekretär des Schweizer Verbands, Alex Miescher den Verlust.

Schon jetzt beginnen die Spekulationen um Hitzfelds Nachfolger. Der aktuelle österreichische Nationaltrainer Marcel Koller und der vereinslose Christian Gross gelten als erste Kandidaten. Auch Lucien Favre von Borussia Mönchengladbach wird schon gehandelt.

"Hitzfeld ist auch in dieser Lage ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle und lässt uns viel Zeit. Das ermöglicht uns, nicht gleich am Kandidatenkarussell zu drehen, sondern erst innezuhalten", versuchte Generalsekretär Miescher zu beruhigen.

Hitzfeld wird unterdessen auch nach seinem Abschied von der Trainerbank nicht komplett von der Bildfläche verschwinden. "Ich werde weiter als Experte arbeiten Das ist ein schönes Gefühl. Da habe ich immer Recht", schmunzelte der frühere Stürmer.

Ottmar Hitzfeld im Steckbrief