WM

"Deutschland fehlt das i-Tüpfelchen"

Von SPOX
Jürgen Klinsmann ist seit 2011 Nationaltrainer der USA
© getty

Jürgen Klinsmann zählt die deutsche Nationalmannschaft zu den Top-Favoriten auf den WM-Titel 2014 in Brasilien. Ein Triumph in Brasilien würde die aktuelle Generation krönen. Auch die Teams aus Südamerika hat er auf der Rechnung. Mit den USA wird Klinsmann sein Quartier in Sao Paulo aufschlagen und schon im Winter zu einem Test-Trainingslager anreisen.

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Mit den USA hat Jürgen Klinsmann die Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien souverän geschafft. In der schwierigen Frage nach dem Quartier während des Turniers hat sich der ehemalige deutsche Nationaltrainer schon festgelegt und sich für ein Camp in Sao Paulo entschieden. Auch die deutsche Delegation hat ein Basislager im Großraum der Metropole im Blick.

"Es ist eigentlich alles fix, die Infrastruktur wird jetzt im Vorlauf getestet", sagte Klinsmann in der neuen SPOX-Webshow "GO!Brasil". Klinsmann wird er einen Teil seiner Nationalspieler schon im Januar zu einem zweiwöchigen Trainingslager im späteren WM-Quartier zusammenziehen. Akteure aus der US-amerikanischen MLS und aus Skandinavien, wo im Winter pausiert wird, werden nach Südamerika reisen und Rahmenbedingungen testen.

"Jeder hat Angst vor Manaus"

"Wir checken das Hotel ab, bauen Verbindungen zum Hotelpersonal auf, zur Küche und werden vertraut mit der Stadt Sao Paulo", erklärte Klinsmann. Die USA werden in dieser Zeit auch Testspiele absolvieren, um sich auf die komplexen Herausforderungen des Landes einzustellen.

"Das Turnier wird ein Turnier der Extreme", sagte Klinsmann, der vor allem vor dem Klima und den Reisestrapazen Respekt hat. "Jeder hat Angst, dass er nach Manaus kommt. Die Auslosung spielt eine gewisse Rolle." Die 32 teilnehmenden Mannschaften werden am 6. Dezember in acht Vierergruppen gelost.

Spanien gilt es zu schlagen

Unabhängig von der Konstellation in den Gruppen sieht Klinsmann drei Top-Favoriten auf den Titel: Brasilien, Spanien und Deutschland. "Ich glaube, Spanien ist nach wie vor die Nation in der Welt, die man erstmal schlagen muss. Sie sind einfach dermaßen gut und richtig zäh."

Außerdem kämen die europäischen Top-Teams wie Italien hinzu, "die wir ohnehin immer in den Topf werfen." Durch den Austragungsort Brasilien erwartet Klinsmann aber einen starken Block aus Südamerika.

"Die Südamerikaner werden eine starke Präsenz haben", sagte Klinsmann, der neben Argentinien auch Chile ("Einfach mal England im Wembleystadion geschlagen") und Kolumbien ("Eine Ausnahmegeneration") auf der Rechnung hat.

Goldene Generation muss sich krönen

Von der deutschen Mannschaft erwartet Klinsmann in Brasilien den letzten Schritt in ihrer Entwicklung. "Jeder sieht, dass der deutsche Fußball weltspitze ist", sagte der Weltmeister von 1990. "Dann musst du dir diesen Anspruch auch selbst geben. Dann musst du sagen, wie auch immer muss man einen Titel einfahren."

Die seit Jahren starke Generation werde immer weiter mit Talenten gefüttert. Die attraktive Spielweise und die Qualität der Mannschaft müssten sich nun aber auch in Titeln niederschlagen.

"Jede andere Nation, ob das Brasilien oder Spanien ist, weiß, die Deutschen sind jetzt dran. Dieses i-Tüpfelchen fehlt noch. Es wäre schön, wenn sie sich dieser Herausforderung stellen und sagen: okay, jetzt müssen wir es einfach zeigen. Weil du möchtest ja nicht als goldene Generation zum ewigen Zweiten oder Dritten werden."

Ausschlaggebend sind für Klinsmann dabei eine klare Führungsstruktur in der Mannschaft und der unbändige Wille der Mannschaft.

"Jedes große Team, das einen Titel gewinnt, wird angetrieben von einigen Spielern, die die Dinge in die Hand genommen haben und sagen: jetzt müssen wir halt über diesen schwierigen Moment hinweg und müssen noch hungriger und bissiger sein als der Gegner."

Der Kader der USA