Die Tageszeitung "Folha de São Paulo" schrieb, die FIFA habe keinen Plan B und werde eine Verzögerung bei der Fertigstellung bis Ende Januar, Anfang Februar akzeptieren, weil der Vorfall unerwartet passiert sei.
Das lokale Organisationskomitee LOC sieht zudem keinen Anlass, an der rechtzeitigen Fertigstellung zu zweifeln. "Wir werden zusammenkommen, um die genauen Folgen dieses Unfalls noch einmal zu bewerten. Aber der Standort wird auf keinen Fall bei dem WM fehlen", sagte zudem Ricardo Trade, LOC-Generaldirektor, im Gespräch mit der Tageszeitung O Estado de Sao Paulo. Wann genau das Stadion nun fertiggestellt werde, sei momentan jedoch "unmöglich" anzugeben.
Kran stürzt aufs Dach
Bei dem Unglück waren sieben Monate vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-WM zwei Arbeiter getötet worden. Ein Kran war auf das Dach der Arena des Klub-Weltmeisters Corinthians gestürzt, der Kranführer (44) und ein Arbeiter (42) kamen dabei ums Leben.
Teile des Stadions, in dem am 12. Juni 2014 Brasilien die WM im eigenen Land eröffnen soll, wurden beschädigt. Die Statik des Stadions, hieß es in "Folha de São Paulo", sei durch den Unfall nicht beeinträchtigt worden. Ein Sprecher des zuständigen Bauunternehmens Odebrecht bestätigte dies dem britischen Sender "BBC".
Keine Verlegung des Eröffnungsspiels
Auch eine Verlegung des Eröffnungsspiels in ein anderes Stadion soll nach Informationen der Zeitung kein Thema sein. Ein Grund dafür sei auch, dass der jährliche FIFA-Kongress in São Paulo stattfinde, und nach Einschätzung des Weltverbandes keine andere Stadt die benötigten Unterkünfte für alle 209 Nationalverbände bereitstellen könne.
Über die Ergebnisse eines Dringlichkeitstreffens zwischen dem WM-OK und der brasilianischen Baufirma Odebrecht, das im Laufe des Mittwochs stattfinden sollte, wurde bislang nichts bekannt.
Das Stadion im Stadtteil Itaquera war zum Unglückszeitpunkt zu 94 Prozent fertiggestellt und sollte im Januar eingeweiht werden, nur das letzte Dachteil fehlte noch. Die Baustelle ist nun zunächst gesperrt. Der Unfall war bereits der dritte auf einer WM-Baustelle in Brasilien.