Das Großereignis im kommenden Jahr wird höchstwahrscheinlich ohne brasilianisches Testlabor stattfinden. Nach Angaben des scheidenden Präsidenten der Welt-Anti-Doping-Agentur, John Fahey, sei es "so gut wie sicher", dass das Anti-Doping-Labor in Rio de Janeiro seine im August entzogene Zulassung nicht rechtzeitig zum WM-Start zurückbekommt.
"Unsere Wissenschaftler arbeiten daran, damit sich das wieder ändert", sagte Fahey zum Start der 4. Welt-Anti-Doping-Konferenz in Johannesburg: "Rio hat die Erwartungen aber bisher nicht erfüllt." Im August hatte die WADA dem Labor in Rio, 2016 zudem Gastgeber der Olympischen Sommerspiele, die Lizenz entzogen, da es die internationalen Standards nicht erfülle.
"Es ist ihre Verantwortung"
Fahey forderte den Fußball-Weltverband FIFA auf, trotz des dadurch auftretenden größeren logistischen und finanziellen Aufwands, ein wasserdichtes Anti-Doping-Programm zu gewährleisten. "Man kann Proben heutzutage mit dem Flugzeug transportieren. Und ich bin sicher, dass die FIFA auch zu diesem Schluss kommen wird", sagte Fahey: "Es ist ihre Verantwortung."
In dem Labor in Rio sollten die meisten Dopingkontrollen von WM- und Olympia-Teilnehmern analysiert werden. Rios Kontrolllabor war bereits von Januar bis Oktober 2012 von Tests zur Messung von Testosteronspiegeln ausgeschlossen worden. Die Einrichtung ist eines von insgesamt 35 weltweit lizenzierten Labors.