Durch das Unglück forderten die Erstellungen der insgesamt zwölf WM-Stadien bereits zum zweiten Mal in der Regenwald-Metropole und zum ingesamt fünften Mal ein Todesopfer.
Der Weltverband FIFA kondolierte am Samstag nach dem Todesturz von Marcleudo Ferreira, der kurz vor dem Abschluss seiner Nachtschicht auf dem Stadiondach das Gleichgewicht verloren hatte, offiziell. "Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Verwandten, seinen Kollegen und seinen Freunden", hieß es in der Mitteilung. Ein Sprecher der zuständigen Baufirma erklärte, dass umgehend eine Untersuchung des tragischen Zwischenfalls eingeleitet würde.
Während der 200 Millionen Euro teuren Errichtung des Stadions am Amazonas für 42.000 Zuschauer ist Ferreira schon das zweite Todesopfer. Erst im vergangenen März war in der Vier-Millionen-Einwohner-Metropole des größten der 26 Bundesstaaten Brasiliens ein Arbeiter ebenfalls durch schweren Kopfverletzungen nach einem Sturz verstorben.
Schauplatz von vier Gruppenspielen
Das neuerliche Unglück in Manaus, das am 22. Juni Schauplatz des Vorrundenduells zwischen Deutschlands WM-Gruppengegnern USA und Portugal sowie insgesamt drei weiterer Gruppenspiele sein soll, lässt die Arbeiten an den WM-Arenen auch insgesamt in einem immer traurigeren Licht erscheinen.
Ende November waren in Sao Paulo beim Einsturz eines Baukrans zwei Stadionarbeiter ums Leben gekommen. Schon 2012 verlor auf der Stadionbaustelle in Brasilia ein Arbeiter bei einem tödlichen Unfall sein Leben.
Arena Amazonia kurz vor Fertigstellung
Die Arena Amazona steht kurz vor ihrer Fertigstellung. Nachdem die Arbeiten an Elektronik, Infrastruktur und Installationen sowie besonders auch im Dachbereich in Rückstand geraten waren, sorgten zuletzt rund 1800 Arbeitskräfte durch Einsätze praktisch rund um die Uhr für eine Rückkehr in den Plan. Schon kommenden Samstag sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, für den 15. Januar ist die Einweihung des Stadions mit einem Testspiel vorgesehen.
Zu den WM-Gästen in Manaus gehören neben US-Nationalcoach Jürgen Klinsmann auch seine deutschen Kollegen Volker Finke und Ottmar Hitzfeld. Finke spielt am 18. Juni mit Kamerun gegen Kroatien, und Hitzfeld dirigiert sieben Tage später die Schweizer Nationalelf gegen Honduras.