"Die Stadien, auch das in Curitiba, werden alle Ende April fertig sein. Wir haben keinen Plan B und brauchen auch keinen Plan B", sagte der Franzose am Dienstag auf der SpoBiS, Europas größtem Sport-Business-Kongress, in Düsseldorf.
Valcke berichtete, er sei mit den Verantwortlichen in Curitiba, aber auch in Sao Paulo und Porto Alegre, wo die Bauarbeiten ebenfalls hinter dem Zeitplan liegen, tagtäglich in Kontakt. Er sei vor Kurzem erst wieder persönlich vor Ort gewesen.
"Wir haben vor einigen Tagen dort einen Krisengipfel gehabt und uns über den aktuellen Stand der Bauarbeiten informiert. Wir haben insgesamt zufriedenstellende Antworten bekommen. Die Bauarbeiten machen Fortschritte, wir sind auf einem guten Weg", sagte der 53-Jährige dem "SID".
Zwar gebe es noch viele Dinge zu tun, aber Brasilien werde am Ende für die Gäste aus aller Welt ein herausragender Gastgeber sein und auch den Spielern die besten Voraussetzungen bieten.
Problemfall Curitiba
Vor allem die Verzögerungen bei den Bauarbeiten am WM-Stadion "Arena de Baixada" in Curitiba hatten den FIFA-Bossen um Präsident Joseph S. Blatter und dessen General Valcke zu Jahresbeginn schlaflose Nächte beschert. Zunächst hatte Valcke den lokalen Organisatoren bis zum 18. Februar Zeit gegeben, das Stadion auf WM-Kurs zu bringen. Von diesem Ultimatum wollte er 128 Tage vor Turnierbeginn nichts mehr wissen: "Wir sind sicher, dass es funktioniert, wenn auch nicht bis Ende Februar."
Auch die Arbeiten am Flughafen in Fortaleza, wo Deutschland am 21. Juni auf Ghana trifft, sollen pünktlich abgeschlossen werden. Dort werde vielleicht nicht alles so sein wie zunächst geplant, größere Probleme werde es deshalb aber nicht geben.
Valcke kündigte zudem fast schon euphorisch eine außergewöhnliche und sehr stimmungsvolle WM am Zuckerhut an. "Das wird eine sehr schöne Atmosphäre, denn die Brasilianer lieben und leben den Fußball. Daran werden auch einige Protestaktionen nichts ändern. Ich glaube nicht, dass die Fans aus dem Ausland Probleme haben werden", sagte der 53-Jährige.
Falls er mit dieser Einschätzung daneben liegen sollte, müsse man gemeinsam mit den Verantwortlichen vor Ort reagieren und eine vernünftige Lösung finden.
WM in Katar
Valcke äußerte sich in Düsseldorf auch noch einmal zur WM 2022 in Katar. Er hatte vor Kurzem vorschnell angekündigt, dass diese umstrittene Endrunde nicht im Sommer 2022, sondern zwischen dem 15. November und spätestens dem 15. Januar ausgetragen werde.
Dies sei so nicht richtig, sagte er, dennoch werde weiter über den richtigen Zeitpunkt der Austragung diskutiert, die FIFA wäge Für und Wider ab. Einen Beschluss des FIFA-Exekutivkomitees gebe es noch nicht. Wahrscheinlich werde erst nach der WM in Brasilien eine Entscheidung fallen.
Bis dahin wolle die FIFA auch die schwerwiegenden Vorwürfe gegen die WM-Organisatoren prüfen. "Wir untersuchen ganz genau, ob es auf den Baustellen zu Verletzungen der Menschenrechte kommt und ob Rechte von Arbeitnehmern beschnitten werden. Wir nehmen diese Berichte sehr ernst", sagte Valcke.