WM

Löw in Not

SID
Jochim Löw wird um die Entscheidung bei der Kadernominierung zur WM 2014 nicht beneidet
© getty

Vor einem halben Jahr schwärmte die Fußball-Nation noch vom Überfluss der deutschen Klasse-Kicker. Bundestrainer Joachim Löw wurde nicht beneidet um die Entscheidung bei der Nominierung seines WM-Kaders für Brasilien.

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Beneidet wird er noch immer nicht. Denn nach Verletzungen und eklatanten Formschwankungen etlicher Leistungsträger häufen sich die Baustellen, die Frage nach der Zusammensetzung eines schlagkräftigen WM-Kaders kann Löw derzeit nicht beantworten.

Die Personalsituation hat sich geändert, die hohen Erwartungen der Fans sind jedoch geblieben. Das spürt auch der Bundes-Jogi. Und er weiß auch: Nur mit gesunden und hochmotivierten Spielern hat er eine Chance auf den WM-Titel. Doch davon ist er elf Wochen vor der Nominierung des WM-Aufgebots weit entfernt, Löw wird langsam nervös.

Dass er für das Länderspiel gegen Chile gleich vier Neulinge berief, darf als Indiz dafür gesehen werden. So überraschen Anzahl und Namen gleichermaßen. Löw verzichtete bei dem Quartett sogar auf sein übliches Anforderungsprofil, sprich: internationale Erfahrung.

Den Verletzten läuft die Zeit davon

Immerhin meldete sich Bastian Schweinsteiger wieder zurück. Am Wochenende in Hannover feierte der Münchner nach monatelanger Verletzung sein Startelf-Debüt wie auch Julian Draxler und Benedikt Höwedes am Mittwoch in der Champions League auf Schalke. Nach zahlreichen Rückschlägen deutet sich eine kurzfristige Rückkehr von Mats Hummels beim BVB an.

Sami Khedira hofft indes nach seinem Kreuzbandriss Ende April und damit rund zwei Wochen vor dem Start der WM-Vorbereitungen auf seinen ersten Einsatz bei Real Madrid. Dortmunds Ilkay Gündogan läuft mit seinen Rückenproblemen seit dem Länderspiel im August gegen Paraguay ohnehin die Zeit davon.

Lukas Podolski und André Schürrle zählen bei Arsenal und Chelsea nicht zum Stammpersonal. Miroslav Klose und Mario Gomez kämpfen nach Verletzungen in Italien um die Rückkehr zu alter Form.

Das reicht für einige Sorgenfalten. Wenn der Fußball-Gott ein Deutscher ist, dann hilft er Löw mit dem einen oder anderen Wunder. Oder hat der Bundestrainer etwa einen adäquaten Plan B in der Schublade? Offenbar nicht.

Die WM 2014 im Überblick