WM

Bierhoffs Fazit zum WM-Quartier

SID
Oliver Bierhoff kann der WM zuversichtlich entgegensehen
© getty

Ein Team-Workshop ohne Überraschungen und ein beruhigendes Gefühl nach einer Baubesichtigung im deutschen Quartier: Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff kommt zuversichtlich aus dem WM-Land Brasilien zurück.

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Der Kulturschock wirkte bei Oliver Bierhoff noch Tage später nach. "Wir sind morgens in ein Haus gegangen, und nachmittags war dann schon eine Wand verputzt", erzählte der Teammanager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft verdutzt vom verblüffendsten Moment seiner Inspektionsreise ins WM-Quartier Campo Bahia unweit der brasilianischen Ferienhochburg Porto Seguro.

"Das geht hier alles schneller und ist mit Bauen in Deutschland nicht vergleichbar. Keine Unterkellerung, keine Wärmedämmung, keine Heizung", erläuterte der 45-Jährige den erstaunlichen Fortgang der Arbeiten beim Team-Workshop des Weltverbandes FIFA in Florianopolis. Bis Ende April können Quartiere, Trainingsplatz und Mediencenter schlüsselfertig zunächst an die FIFA übergeben werden.

FIFA-Briefing "nicht prickelnd"

Brasilianischer Schnellbau also, aber Experten aus der Heimat wie die Unternehmer-Familie Hirmer als Bauherr oder Rasen-"Profi" Rainer Ernst stimmen Bierhoff fast euphorisch. "Da werden wir mit deutscher Gründlichkeit auf brasilianischem Boden optimale Voraussetzungen schaffen", verkündete der Europameister von 1996, der im Gegensatz zu seinem Besuch im WM-Quartier das zweitägige FIFA-Briefing mit vorwiegend technischen Themen als "nicht prickelnd" empfand.

"Heute stehen schon die Rohbauten, teilweise mit Dach drauf. Da bekommt man einen besseren Eindruck von den räumlichen Bezügen als zuvor auf dem Plan", berichtete Bierhoff weiter. Zwischen Mitte April und Mitte Mai will der frühere Stürmerstar noch einmal ins Sport- und Naturresort im Fischerdörfchen Santo Andre reisen, um ein "finales Gefühl" zu bekommen.

Wie eine Wohngemeinschaft

Bierhoff findet sichtlich immer mehr Gefallen an dem Bauprojekt, auf das er vor über einem Jahr "durch Zufall gestoßen" sei. Weil es eine ganz neue Atmosphäre bringe, "wie ein Camp, eine Wohngemeinschaft, ein kleines Dorf". Das sei ideal, "um die Kommunikation hochzuhalten".

Allein von der Logistik sei die Lage optimal. "Wir fahren eine Dreiviertelstunde zum Flughafen, aber die fahren wir auch sicher. Solche Zeiten kann man in Rio oder Sao Paulo nicht vorhersagen", bemerkte der Ex-Nationalspieler: Kurze Wege zu Mediencenter und Trainingsplatz, aber auch kurze Anreisen zu den Spielen, "ohne in den tropischen, heißen Zonen ständig leiden zu müssen".

Nicht mal Löw muss vorbeischauen

Alles sei so perfekt, dass auch Bundestrainer Joachim Löw nicht noch einmal vorbeischauen müsse. "Der soll sich lieber die Spieler ansehen", meinte Bierhoff. Die Klagen anderer Nationaltrainer über eine lange Anreise für eine kurze Arbeitssitzung beim Workshop hätten auch gezeigt, dass der Bundestrainer, einer von acht fehlenden Chef-Coachs in Florianopolis, mit der Beobachtung der Champions-League-Spiele die richtige Entscheidung getroffen habe.

Bierhoff und Löw werden sich nun zusammensetzen und festlegen, ob die Anreise zu den Vorrundenspielen ein oder zwei Tage vorher erfolgt. Am Mittwoch will die FIFA die Reisepläne haben.

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