WM

Der Glutofen von Fortaleza

SID
Die Niederlande kämpft gegen Mexiko und und Klima
© getty

In der Mittagshitze von Fortaleza spielen am Sonntag die Niederlande und Mexiko um den Viertelfinal-Einzug. Die äußeren Bedingungen sprechen für El Tri, die Form aus der Vorrunde aber stark für Oranje.

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Als Arjen Robben und Co. bei ihrer Landung in Fortaleza aus dem Flugzeug stiegen, traf sie das Klima dort mit voller Wucht. 30 Grad, Sonne pur und eine Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent - die niederländische Nationalmannschaft hat vor den äußeren Bedingungen im WM-Achtelfinale am Sonntag (18 Uhr im LIVE-TICKER) fast genauso viel Respekt wie vor Gegner Mexiko.

Im NOS-Radioprogramm "Studio Brasil" wurde gar die Behauptung aufgestellt, Trainer Louis van Gaal werde seine Spieler in der Halbzeitpause ein Eisbad nehmen lassen, um die Regeneration zu verbessern.

Der in der Vorrunde überragende Robben verriet, dass er und einige Teamkollegen spezielle Socken tragen werden, damit die Schweißfüße im Schuh nicht zu sehr rutschen. Um sich besser zu akklimatisieren, reiste Oranje bereits 72 Stunden vor dem Anpfiff an.

"Schwieriger Gegner - wie Chile"

Die Mexikaner dagegen sind das schwül-heiße Klima von zu Hause gewohnt und erhoffen sich dadurch den entscheidenden Vorteil im Duell mit dem Vorrunden-Primus. "Wir wollen sie körperlich ausschalten", sagte Trainer Miguel Herrera mit gewohnt deftigen Worten.

Die Niederländer zeigen großen Respekt vor El Tri. Die Stärke des Gegners verbiete es, jetzt schon an ein mögliches Viertelfinale gegen den Sieger der Teams aus Griechenland und Costa Rica zu denken.

"Wir dürfen uns nicht mit anderen Spielen beschäftigen. Das ist eine Falle", sagte Robben und warnte: "Wir müssen auf Mexiko aufpassen! Sie sind ein schwieriger Gegner und spielen ähnlich wie Chile."

RVP kehrt zurück

Ein klarer Pluspunkt für Oranje ist die Rückkehr von Torjäger Robin van Persie nach abgesessener Gelbsperre. Auf dem Papier tritt die torgefährlichste Mannschaft gegen das abwehrstärkste Team an. Während Oranje zehn seiner 39 Schüsse aufs Tor im Netz versenken konnte (26 Prozent), entschärfte Mexikos Torhüter Guillermo Ochoa 34 der 35 Schüsse auf seinen Kasten (97 Prozent).

Beim 0:0 gegen Brasilien, ebenfalls in Fortaleza, zeigte der später als "mexikanische Mauer" gefeierte Ochoa, dass er bei großen Namen erst recht zur Höchstform aufläuft. Und Ochoa brennt auf weitere Heldentaten. "Auf geht's, Mexiko!!! Auf geht's für mehr!!!", twitterte der Keeper.

Besondere Motivation aus der Heimat

Bei den Mexikanern wird allerdings der dynamische und zweikampfstarke Mittelfeld-Stratege José Vázquez gelbgesperrt fehlen. Auf der anderen Seite muss van Gaal ohne den Leroy Fer (Oberschenkelverletzung) auskommen.

Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Abwehrspieler Bruno Martins nach dessen Gehirnerschütterung. Sollte er ausfallen, dürfte Dirk Kuyt zu seinem 100. Länderspieleinsatz kommen

Für zusätzliche Motivation sorgt eine ganz besondere Prämie aus der Heimat. Sollten Robben und Co. den WM-Titel gewinnen, könnten aus ihnen tatsächlich "fliegende Holländer" werden - und zwar in den Weltraum.

Das niederländische Raumfahrtunternehmen SXC würde das Oranje-Team dann gerne ins All "schießen". "Eine außerirdische Leistung verdient eine außerirdische Belohnung", sagte SXC-Unternehmer Michiel Mol.

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