WM

Polizei checkt Brasiliens Fußball-Idole

SID
Auch bei der Endrunde in Brasilien sind die Tickets heiß begehrt
© getty

Der Kontakt zur Ticketmafia hat für eine Handvoll brasilianischer Fußball-Idole ein unangenehmes Nachspiel. Weil Namen wie Dunga, Jairzinho und Carlos Alberto Torres im Zusammenhang der Ermittlungen gegen den am Dienstag verhafteten Schwarzmarkt-Händler Mohamadou Lamine Fofana auftauchten, sollen die Ex-Weltmeister und andere Größen aus dem Geschäft als Zeugen verhört werden.

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Der Franko-Algerier Fofana hatte am 17. Juni in Rio de Janeiro eine Privatparty organisiert, zu der auch die Ex-Nationalspieler eingeladen waren. Der frühere Bremer Bundesliga-Profi Júnior Baiano muss nach der Vermietung eines Apartments im Rio-Stadtteil Barra an den 57-Jährigen den Untersuchungsbehörden ebenfalls eine Erklärung abgeben.

Der Vater von Superstar Neymar und Roberto Assis, Bruder von Ex-Weltfußballer Ronaldinho, stehen nach dem Abhören von Telefonaten auch auf der Polizeiliste der Personen, die zur Aufklärung des Falls beitragen sollen.

Fofana war nach wochenlanger Beobachtung am 1. Juni mit zehn weiteren Verdächtigen verhaftet worden. Die unter der Hand für Preise weit über den Marktwert verkauften Eintrittskarten stammten aus Frei-Kontingenten des Weltverbandes FIFA und der WM-Teams.

Warnung von der FIFA

Unterdessen warnte die FIFA in einer offiziellen Stellungnahme vor nicht-offiziellen Ticketkäufen. "Es war uns immer schon wichtig, die Fans vor den Risiken illegaler Ticketkäufe zu schützen und mit aller Macht gegen jeden vorzugehen, der gegen die Verkaufsregularien verstößt", hieß es in dem Schreiben am Mittwoch: "Deswegen raten wir dringendst, Karten nur über FIFA.com zu kaufen."

Bei einer Großrazzia hatte die Polizei am Dienstag elf Schwarzmarkthändler, zehn Brasilianer und einen Algerier, in den WM-Spielorten Rio de Janeiro und Sao Paulo auffliegen lassen. Den Verhafteten wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie Geldwäsche vorgeworfen.

200 Tickets sichergestellt

Laut Polizei handelt es sich bei den Eintrittskarten um Originaltickets, die der Fußball-Weltverband FIFA an Sponsoren, WM-Spielern und nichtstaatlichen Organisationen kostenlos weitergegeben hatte.

Allein 200 WM-Tickets stellte die Polizei bei zwei US-Amerikanern und einer Italienerin in einem Hotel an der Copacabana sicher. Das Trio hatte eine komplette Etage angemietet, von wo aus per Internet die begehrten Eintrittskarten verkauft wurden. Darunter waren laut Polizeichef Fabio Barucke auch zehn Tickets, die Mitglieder aus der Delegation des brasilianischen Fußballverbandes CBF erhalten haben.

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