Ausgangslage:
Kampf um Platz 2! Argentinien hat sich trotz zweier wenig überzeugender Leistungen den Gruppensieg vorzeitig gesichert und Coach Alejandro Sabella kann heute um 18.00 Uhr seinen Reservisten Spielzeit geben. Für Gegner Nigeria könnte das die Chance sein den 2. Platz zu sichern, denn die Afrikaner müssen punkten, um sicher in die Endrunde einzuziehen.
Es könnte aber auch eine Niederlage reichen, wenn der Iran gegen die schwachen Bosnier Punkte liegen lässt. Der asiatische Vertreter muss auf Messi & Co. hoffen. Denn nur wenn Argentinien gewinnt, können sie noch gegen den Ersten der Gruppe E antreten. Bleibt noch Bosnien, das sich im letzten Spiel gegen Nigeria jede Chance auf ein Weiterkommen verbaut hat. Sie werden in den kommenden Tagen den rund elfstündigen Heimflug antreten müssen.
Formkurve:
Spanien 2.0? Argentinien hatte gegen den Iran satte 83 Prozent Ballbesitz, wovon sie ebenso wenig profitierten wie ihre europäischen Kontrahenten. Oft erstickte ihr Offensivspiel in endlosen Pass-Stafetten um den Mittelkreis, wofür Sabella keine Lösung fand. Aber Messi hatte dennoch die Entscheidung parat. Ob das auch gegen Nigeria so funktioniert, bleibt fraglich.
Die einzige Mannschaft dieser Gruppe ohne Gegentor hat ihre defensive Grundauslegung gefunden. Doch nach vorne geht es recht schwer, was sie vor allem im Spiel gegen den Iran zeigten. Durch starkes Anpressen ab der Mittellinie können Mikel oder Azeez nicht die richtigen Akzente setzten.
Die nahezu gleichen Schwierigkeiten haben die Bosnier, nur mit der Ausnahme, dass sie defensiv um vieles unsicherer stehen. Dzeko konnte in beiden Spielen kaum nur selten in Szene gesetzt werden und somit kaum für Torgefahr sorgen. Die größten Sorgen sollte sich Carlos Queiroz machen.
Sein Team hat noch kein Tor in der laufenden WM geschossen, was unbedingt geändert werden muss, um das Ticket für das Achtelfinale zu lösen. Die Iraner haben sich in den Spielen gegen Nigeria und gegen Argentinien als reine Defensivmannschaft gezeigt. Legendlich gegen die Südamerikaner hat man auch eine Halbzeit ansehnlichen Offensivfußball gezeigt.
Stimmen:
Alejandro Sabella (Trainer Argentinien): "Zum Glück ist er ein Argentinier - Jeder würde Messi jetzt gern haben, aber es sind wir, die ihn haben."
Carlos Queiroz (Trainer Iran): "Meine Hauptaufgabe ist es, die Spieler fokussiert zu halten - auch gegen die Bosnier."
Safet Susic (Trainer Bosien-Herzegovina): "Es wird nicht einfach, aber es ist wichtig, sich gut von der WM zu verabschieden."
Stephen Keshi (Trainer Nigeria): "Es geht nur über Teamwork. Ich denke, wir werden gegen Argentinien gut spielen."
Prognose:
Vieles hängt vom Auftreten der Argentinier ab. Wenn sie Punkte an die Nigerianer abgeben, ist der 2. Platz vergeben. Die Iraner müssen ihr Spiel komplett umstellen und sich an die zweite Halbzeit gegen Argentinien erinnern. Sie brauchen den Sieg und müssen ihre Offensive auch dementsprechend ordnen.
Ob das in den drei freien Tagen passiert ist, bleibt fraglich. Ihr größter Gegner dürften hierbei nicht die Bosnier sein. Zu ungefährlich und zu unsicher präsentierten sie sich in den vorherigen zwei Begegnungen.