Vor 41.876 Zuschauern in der Pernambuco-Arena in Recife erzielte Thomas Müller mit seinem vierten Turniertor (55.) den goldenen Treffer für die deutsche Mannschaft.
Neben Torschütze Müller machte gegen die Mannschaft von Jürgen Klinsmann in der ältesten deutschen Startelf seit dem WM-Finale von 2002 besonders "Rückkehrer" Bastian Schweinsteiger auf sich aufmerksam. Und die deutsche Viererkette verrichtete einen sehr soliden Job.
Die deutsche Mannschaft in der Einzelkritik:
Manuel Neuer: Im ersten Durchgang überhaupt nicht geprüft, die USA brachten nicht einen Torschuss auf seinen Kasten. Spielte immerhin ein paar Mal gut mit, als er lange Bälle ablief. Für ein entscheidendes Gruppenspiel mit K.o.-Charakter vom Gegner erstaunlich wenig geprüft. Note 3,5
Jerome Boateng: Deutlich offensiver als in den ersten beiden Spielen. Schob bei Gelegenheit immer wieder gut nach und nutzte den Raum, den Davis ihm zugestand. Allerdings fehlten bei seinen Flanken entweder noch mehr Anspielstationen als nur Müller oder aber die Präzision. Nach der Pause und mit Müller vor sich nicht mehr mit so viel Drang nach vorne. Dafür aber defensiv jederzeit souverän. Note 3
Per Mertesacker: Komisches Spiel für Mertesacker: In der Defensive nur vereinzelt wirklich gefordert, dafür offensiv mit den dicken Chancen. Erst, als er vom eigenen Mitspieler noch gestört wurde und dann vor dem 1:0, als Howard seinen Kopfball direkt auf Müller abwehrte. Mitte der zweiten Hälfte mal mit einem schludrigen Abspiel vor dem eigenen Strafraum. Ansonsten fehlerlos. Note 3
Mats Hummels: Ein eher geruhsames Spiel für Hummels, der Dempsey zusammen mit Mertesacker gut im Griff hatte. Einmal aber schlecht postiert bei einem langen Zuspiel in die Tiefe auf Jones. In der Offensive wagte er sich ein paar Mal deutlich über die Mittellinie und setzte einen anständigen Pass an. Note 3
Benedikt Höwedes: Führte sich mit zwei unglücklichen Szenen ein: Erst behinderten sich er und Mertesacker frei vor dem gegnerischen Tor, Sekunden später holte er sich eine frühe Gelbe Karte ab. Besonders Jones suchte immer wieder den Zweikampf mit seinem ehemaligen Schalker Kollegen, Höwedes blieb aber vorsichtig. Allerdings auch die komplette Spielzeit über sehr dezent in seinem Vorwärtsdrang - vermutlich auch, um Johnson erst gar nicht zu viel Platz zu gewähren. Note 4
Philipp Lahm: Durfte ein paar mehr Ausflüge nach vorne machen als noch an der Seite von Khedira. Verlegte sich aber mit zunehmender Spieldauer immer mehr auf den Part zentral hinter Kroos und Schweinsteiger und lieferte da eine unauffällige, aber solide Partie ab. Überragend starke Grätsche eine Minute vor dem Ende der Nachspielzeit. Note 3
Bastian Schweinsteiger: Sehr präsent, verbesserte das deutsche Passspiel besonders in der Anfangsphase deutlich. Übertrieb es Mitte der ersten Halbzeit mit den vielen Seitenverlagerungen. Bekam sein Spiel und damit auch das der Mannschaft aber selbst wieder in den Griff. Erstaunlich viele kurze, intensive Antritte und Dribblings, musste auch deswegen einiges an harten Fouls einstecken. In der Form ein Gewinn für die Mannschaft. Nach 75 Minuten war er sichtlich platt und machte für Götze Platz. Note 2
Toni Kroos: Oft mit zu wenig Tempo in den Aktionen im ersten Durchgang. Keine Schärfe im Passspiel, kaum Überraschungsmomente. Ging eher auf Nummer sicher, als einen Risikopass zu spielen. In der zweiten Halbzeit etwas klarer in seinen Aktionen. Für seine Verhältnisse aber unter seinen Möglichkeiten. Note 3,5
Mesut Özil: Bewegte sich ganz gut in vorderster Linie. Das Problem: Wurde von den vielen Diagonalbällen immer wieder überlobbt und bekam so zu wenige Ballkontakte in "seiner" Zone. Holte sich die Bälle nach gut einer halben Stunde deshalb wieder tiefer ab, um so mehr eingebunden zu sein. Gute Bewegung vor seiner Chance in der ersten Halbzeit. Auch nach dem Wechsel mit Licht und Schatten, nachdem er auf die linke Seite wechselte. Ungewohnter technischer Fehler nach dem guten Zuspiel von Götze kurz vor dem Ende. Zwei Minuten vor Schluss ausgewechselt. Note 3,5
Thomas Müller: Rückte wie in den ersten Spielen auch immer wieder aus dem Zentrum auf die Seiten raus. In der druckvollen Anfangsphase die einzige und damit auch gut beschattete Anspielstation bei Boatengs Flanken. Rückte nach Kloses Einwechslung vornehmlich auf die rechte Seite. Mit starker Schusstechnik beim Tor, das ihn in der deutschen WM-Torjägerliste mit Seeler und Rummenigge gleichziehen lässt. Note 2,5
Lukas Podolski: Durfte anstelle von Mario Götze beginnen und sollte unter anderem mehr Dynamik ins Offensivspiel bringen und Johnsons Offensivläufe eindämmen. Beides gelang nur sporadisch. Wirkte insgesamt lethargisch, nur mit einem Torschuss und einer Flanke in 45 Minuten. Musste zur Pause in der Kabine bleiben. Note 4,5
Miroslav Klose: Kam zur zweiten Halbzeit für Podolski und orientierte sich gleich ins Sturmzentrum. Mit einem Kopfball gleich gefährlich, gut in der Defensivarbeit. Setzte immer wieder gut von hinten gegen den ballführenden Amerikaner nach und übte Druck aus. Bis zum Ende aber ohne weitere Abschlussaktion. Note 3,5
Mario Götze: Kam eine Viertelstunde vor dem Ende für Schweinsteiger und nahm dessen Posten auf der Halbposition ein. Guter Pass auf Özil, ansonsten kaum noch auffällig. Keine Bewertung
Andre Schürrle: Kam in der 88. Minute für Özil und ging auf die linke Seite. Ohne Aktion bis zum Schlusspfiff. Keine Bewertung