WM

"Irgendwann so ein Turnier gewinnen"

SID
Daniel van Buyten wird das Nationalteam wohl verlassen
© getty

In der tristen Gegenwart prognostizierte Daniel van Buyten eine goldene Zukunft. "Irgendwann wird das Ziel höher sein, irgendwann wird die Mannschaft so ein Turnier gewinnen können", sagte der belgische Nationalspieler voller Überzeugung nach der bitteren 0:1 (0:1)-Niederlage im WM-Viertelfinale gegen Argentinien in Brasília.

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Seine Mitspieler trösteten die aufmunternden Worte des Routiniers zunächst nicht. Als der Siegeszug der Roten Teufel von Superstar Lionel Messi und Co. jäh gestoppt worden war, flossen in der Kabine Tränen. Der 36-jährige van Buyten sprach aus, was in diesem Moment der Trauer alle dachten: "Das Tor zum Halbfinale stand offen. Ich habe das Gefühl, dass wir es besser hätten machen können."

Gegen abgezockte Argentinier mangelte es der jungen und überaus talentierten Mannschaft von Trainer Marc Wilmots in erster Linie an Reife. "Die Qualität ist da, aber etwas mehr Erfahrung hätte uns gut getan. Deutschland würde Argentinien locker schlagen", sagte Innenverteidiger van Buyten, für den es aufgrund seines Alters der letzte Auftritt im Nationaltrikot war.

Gehemmt und ohne Ideen

Argentinien bestrafte die wenigen Fehler des Vize-Europameister von 1980 in seinem ersten WM-Viertelfinale seit 28 Jahren eiskalt. Beim entscheidenden Treffer von Gonzalo Higuain (8.) verlor Kapitän Vincent Kompany den Ball leichtfertig in der Vorwärtsbewegung. Von dem Schock erholten sich die Belgier lange Zeit nicht. Das Spiel der Roten Teufel wirkte gehemmt, es mangelte den Kreativspielern um den Wolfsburger Kevin de Bruyne an Ideen.

"Sie haben unseren Rhythmus gestört. Die Argentinier haben viel Zeit geschunden, das hat der Schiedsrichter durchgehen lassen", klagte Wilmots, für den es im 15. Pflichtspiel als Nationaltrainer die erste Niederlage war. Der ehemalige Schalker Spieler und Trainer war nach zuvor vier Siegen bei der WM dennoch "stolz auf meine Spieler". Man dürfe nicht vergessen, betonte Wilmots, dass es das erste Mal für die Spieler gewesen sei, dass sie ein WM-Viertelfinale gespielt hätten. Seine Erkenntnis: "Wir haben noch viel zu lernen."

"Uns steht eine große Zukunft bevor."

Der 45-Jährige, mit einem langfristigen Vertrag bis 2018 ausgestattet, freut sich auf diesen Prozess mit seinem Team. Wichtige Stützpfeiler wie Torhüter Thibaut Courtois (22), de Bruyne (23), Eden Hazard (23), Romelu Lukaku (21) und Divock Origi (19) dürften noch lange nicht am Zenit ihres Könnens angekommen sein. Auch Axel Witsel (25) und Marouane Fellaini (26), die im defensiven Mittelfeld ein starkes Gespann bildeten, können sich noch weiterentwickeln. Kapitän Vincent Kompany ergänzte: "Uns steht eine große Zukunft bevor."

Positiv geht auch Lukaku die kommenden Aufgaben in der EM-Qualifikation an. "Jetzt ist jeder tief enttäuscht, aber wir können optimistisch in die Zukunft blicken", sagte der Stürmer des FC Everton und fügte an: "Wir haben der Welt gezeigt, dass wir tollen Fußball spielen können und mit uns zu rechnen ist."

Argentinien - Belgien: Die Statistik zum Spiel