Land: Chile
Einwohner: 16,43 Millionen
FIFA-Weltrangliste: 15.
WM-Teilnahmen: 8
Größter WM-Erfolg: Dritter 1962
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Der Star: Arturo Vidal. Vorne, hinten, überall ist der Chilene bei Juventus Turin zu finden. Dort hat der Mittelfeldspieler maßgeblichen Anteil an der Rekord-Meisterschaft und zählt inzwischen nicht nur zu den besten Spielern der Serie A, sondern auch zu den besten der Welt. Kein Wunder, dass sich mehrere Vereine die Finger nach ihm lecken, die WM könnte die ganz große Bühne für eine endgültige Empfehlung werden. In der Nationalmannschaft sorgt er für die Balance zwischen Offensive und Defensive und ist im Mittelfeld der Chilenen so gut wie unersetzlich. Allerdings steht hinter seiner Fitness nach der Meniskus-OP ein dickes Fragezeichen.
Der Trainer: Jorge Sampaoli. Ein Argentinier trainiert die chilenische Nationalmannschaft - das ist schon lange nichts ungewöhnliches mehr. Nach Marcelo Bielsa und Claudio Borghi ist Sampaoli bereits der dritte Coach mit argentinischen Wurzeln. Ähnlich wie seine Vorgänger bringt auch er klare Vorstellungen mit: Eine perfekte taktische Einstellung auf den Gegner, den Kampf bis aufs Messer und kompromissloses Offensivspiel bescherten den Chilenen zuletzt sechs Pflichtspiele ohne Niederlage. Dabei wird auch die Defensive nicht vernachlässigt, Sampaoli schaffte es, die wackelige Hintermannschaft schnell zu stabilisieren und rettete so die Qualifikation.
Der Kapitän: Claudio Bravo ist der Ruhepol neben Alexis Sanchez, Arturo Vidal und Gary Medel. Der Torhüter von Real Sociedad verpasste nur einen einzigen Einsatz für die Basken und gilt als sicherer und abgeklärter Rückhalt. Mit 31 Jahren bringt er die nötige Erfahrung mit, um die aus vielen Gegensätzen bestehende Mannschaft zusammenzuhalten und an das gemeinsame Ziel zu erinnern. Ist als Torwart jedoch oft zu weit entfernt vom Spiel, weshalb sich die Kapitänskompetenzen auf mehrere Schultern verteilen. Inzwischen soll er sogar vom FC Barcelona umworben werden, der auf der Suche nach einer starken Nummer zwei ist.
Der Spieler im Fokus: Alexis Sanchez vom FC Barcelona war einer der Lichtblicke in einer schwachen Saison der Katalanen. Der Flügelstürmer harmonierte mit verschiedenen Partnern gut und spielte sein wohl bestes Jahr seit dem Abgang von Udinese Calcio. Für sein Heimatland will er nun die Form bestätigen, die er noch in den letzten Spielen für Barca zeigte. Dabei spielt er wohl auch um seinen Verbleib in Barcelona, ist er doch laut Medienberichten nach dem Trainerwechsel und dem geplanten Umbruch nicht mehr unverkäuflich. In der Nationalmannschaft konnte er seine starke Form zuletzt bestätigen, unter anderem mit zwei Treffern gegen England.
Die Wunschelf (3-5-2): Bravo - Medel, Gonzalez, Mena - Diaz, Valdivia, Vidal, Aranguiz, Isla - Sanchez, Vargas
Die Prognose: Chile ist eine Mannschaft, die wohl jeder meiden möchte. La Roja spielt diszipliniert, leidenschaftlich und bringt unweit der eigenen Landesgrenzen auch einen kleinen Heimvorteil mit. Das intensive Spiel könnte, in Kombination mit dem Klima, für viele Europäer zu einer echten Bewährungsprobe werden. Dazu sorgen herausragende Einzelspieler für den Glanz, auch wenn die Qualität in der zweiten Reihe sichtlich abfällt. Dennoch wird Chile die Niederländer hinter sich lassen und in die K.o.-Phase einziehen. Viertelfinale, Halbfinale, Finale? Für diese Mannschaft scheint bei der WM nichts ausgeschlossen.
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