WM

Das Kollektiv ist der Star

Von SPOX
Die USA hoffen in Brasilien auf ein sensationelles Erreichen des Achtelfinals
© getty

Vom 12. Juni bis 13. Juli 2014 findet im Land des fünfmaligen Weltmeisters Brasilien die 20. Fußball-WM statt. SPOX stellt die 32 Endrunden-Teilnehmer vor. Dieses Mal: Die USA.

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Land: USA

Einwohner: 318 Millionen

Weltranglistenplatz: 14

WM-Teilnahmen: 9

Größter Erfolg: 3. Platz (1930)

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Der Star: Auf Jozy Altidore ruhen nach der Nichtberücksichtigung von Landon Donovan die größten Hoffnungen der US-Fans. Altidore erlebte in Sunderland zwar eine schwache Saison mit nur einem Treffer in 31 Spielen - in der Nationalmannschaft war der 24-Jährige aber stets ein wichtiger Faktor. Mit 67 Länderspielen ist Altidore trotz seines jungen Alters längst ein Routinier, 22 Tore hat er für die USA bereits erzielt und wurde 2013 zum Spieler des Jahres gewählt. Altidore ist nicht der einfachste Charakter, auf dem Platz ist seine Unberechenbarkeit aber durchaus auch von Vorteil. Der Angreifer ist antrittsschnell, enorm explosiv, kopfballstark und wendig. Als einer von nur fünf Spielern im Kader, die auf Erfahrungswerte bei einer WM zurückgreifen können, wird auch ihm eine führende Rolle im Team zuteil werden.

Der Trainer: Jürgen Klinsmann erlebte 2013 ein tolles Jahr mit der souveränen WM-Qualifikation und dem Triumph beim Gold Cup. Dazu wurde der Deutsche vom Verband neben seiner Rolle als Nationaltrainer auch zum Sportdirektor ernannt und verlängerte seinen Vertrag bis 2018. Seine Entscheidung, Superstar Donovan nicht mit Brasilien zu nehmen, stieß nicht überall auf Gegenliebe. Aber Klinsmann bleibt sich und seiner Linie treu und nahm auch beim 23er-Kader keine Rücksicht auf große Namen. Klinsmann hat sich in den USA nach seiner Berufung zum Nationaltrainer längst einen Namen gemacht als Strukturreformer, der 49-Jährige nimmt den Fußball-Boom in den Staaten voll mit und entwickelt im Hintergrund mehr als nur die Herren-Nationalmannschaft. Die Teilnahme an der WM in Brasilien ist die siebte in Folge seit 1990, Klinsmann hat aber jetzt schon die WM in vier Jahren in Russland im Blick. Darauf zielen alle langfristigen Planungen der USA ab.

Der Kapitän: Clint Dempsey in Zahlen: 103 Länderspiele, 36 Tore, über 400 Spiele als Profi in den USA und in England. Mit seinen 31 Jahren dürfte die WM das letzte ganz große Turnier für den dreimaligen Spieler des Jahres werden. Wobei auch seine Saison lange nicht die beste seiner Karriere war: Nach seiner Rückkehr in den USA hatte er sich bei den Seattle Sounders mehr versprochen als nur ein Tor. Seine kurze Rückkehr in der MLS-Pause zum FC Fulham verlief ebenfalls eher grau. In fünf Spielen erzielte Dempsey kein Tor und am Ende stiegen die West-Londoner (ohne Dempsey) auch noch ab. Erst seit die MLS Anfang Februar wieder anläuft, läuft es auch wieder für Dempsey. Acht Tore und sechs Assists lassen für die WM hoffen. "Clints Entscheidung, die Pause für eine Stippvisite in die Premier League zu nutzen, war genau richtig. Ich bin sehr froh, dass er so seinen Rhythmus finden konnte und die Basis dafür gelegt hat, dass er rechtzeitig in Form kommt", sagt Klinsmann über seinen Kapitän.

Der Spieler im Fokus: Michael Bradley. Sehr wahrscheinlich war Jürgen Klinsmann nicht begeistert, als der Wechsel des Mittelfeldspielers zurück in die MLS feststand. Bradley war beim AS Rom eine wichtige Stütze, umso überraschender kam für die meisten Beobachter der Entschluss des 26-Jährigen, von einem europäischen Top-Klub zu einem wenig beachteten MLS-Klub zu wechseln. Beim FC Toronto hat Bradley einen Sechsjahresvertrag unterschrieben. Dabei ist sein Nationaltrainer ein Verfechter der Theorie, dass sich seine Spieler in Europa mit und gegen die Besten der Besten beweisen und entwickeln sollten. Trotzdem ist der ehemalige Gladbacher in Klinsmanns Schlachtplan eine ganz entscheidende Figur. Im zentralen Mittelfeld ist er der Taktgeber, er hält die Defensive zusammen und ist der unumstrittene Chef im Herzen des US-Spiels.

Die Wunschelf (4-2-3-1): Howard - Chandler, Gonzalez, Brooks, Johnson - Jones, Bradley - Wondolowski, Dempsey, Davis - Altidore

Die Prognose: Die USA ist längst nicht mehr als klassischer Außenseiter wahrzunehmen. Auch wenn die Amerikaner auf den ersten Blick in der Gruppe die schwächste Mannschaft scheinen und ohne ihren Star Donovan auch eher blass daherkommen, gilt die Mannschaft doch als Geheimtipp auf den Einzug ins Achtelfinale, die Mannschaft besticht als Kollektiv. Klinsmann hat die WM generalstabsmäßig geplant, mit Trainingslagern in Brasilien, noch bevor alle anderen Mannschaften je die klimatischen und strukturellen Bedingungen im Gastgeberland erfahren durften. Klinsmann hat nicht umsonst besonderen Wert auf die Fitness jeden einzelnen Spieler gelegt, die Erfolge zuletzt in der Qualifikation und im Gold Cup geben zusätzlichen Rückenwind. Die USA sind alles andere als zu unterschätzen.

USA: Kader, News, Spiele

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