Wer wird Weltmeister?
Andreas Lehner (Fußballchef): Argentinien. Es wäre eine Frechheit der Geschichte, wenn Lionel Messi irgendwann einmal ohne WM-Titel in Rente gehen müsste. Vor vier Jahren waren die Gauchos nahe dran, aber der historische Sieg in Brasilien ging an Deutschland. Wenn es stimmt, dass Finalniederlagen und große Enttäuschungen eine Mannschaft noch stärker machen, sind die Argentinier ein ganz heißer Tipp - immerhin haben sie 2015 und 2016 auch noch die Finals der Copa America gegen Chile verloren.
Stefan Petri (WM-Reporter): Brasilien. Ja, ein extrem langweiliger Tipp, aber das Team ist im Vergleich zu 2014 so viel stärker geworden, dass es eigentlich gar kein Vergleich mehr ist. Alisson im Tor, starke Abwehr, gut in der Zentrale besetzt, vorn wirbeln die üblichen Verdächtigen. Da fehlt einfach nichts, die Frühform ist ebenfalls gut. Die Selecao müsste sich schon selbst schlagen, oder aber übles Verletzungspech davontragen.
Jochen Tittmar (Redakteur): Ich bin bei dir, Stefan. Brasilien macht's. Den Tipp hab ich von Marko Arnautovic bekommen, höhö. Spaß beiseite: Das Team ist gewachsen, eingespielt und besitzt eine gute Mischung in allen Mannschaftsteilen.
Jochen Rabe (Redakteur): Frankreich. Bei der WM 2014 nach starker Leistung im Viertelfinale an Deutschland gescheitert, 2016 das EM-Finale im eigenen Land knapp verloren, jetzt sind sie einfach dran. Deschamps hat die Mannschaft in den letzten Jahren sukzessive voran gebracht. Das Gefüge stimmt, die Schlüsselspieler haben sich weiterentwickelt. Die Offensive ist brutal und bringt vor allem die Geschwindigkeit mit, um auch die ganz großen Nationen zu schaden. Für mich sind diesmal die ganz große Nummer. Ich habe jetzt schon Bock auf das Halbfinale gegen Brasilien.
Nino Duit (Redakteur): Frankreich. Die Offensive steht hinsichtlich Qualität und Quantität der Spieler ohnehin außer Frage und die Defensive bekommt Trainer Didier Deschamps stabilisiert. Zusätzlicher Antrieb ist die bittere EM-Finalniederlage von 2016. Diesmal reicht es zum Titel.
Stefan Zieglmayer (Redakteur): Spanien. Bis zum Halbfinale haben die Iberer den wahrscheinlich einfachsten Turnierweg. Gegen Deutschland und Finalgegner Brasilien kommt dann Spaniens Flexibilität zum Tragen. Die Qualität des Kaders ist unumstritten, dazu kommen die starken Joker wie Asensio, Aspas oder Vazquez, die der Mannschaft einerseits Pausen verschaffen können, andererseits als frische Kräfte auch ein Spiel entscheiden können.