Am 16. März hat sich das Council des Weltverbandes FIFA für den Einsatz des Videobeweises bei der WM entschieden. Zuvor war der Videobeweis lediglich als Option in das internationale Regelwerk aufgenommen worden, wobei jedem Land und jedem Turnierrichter selbst die Ausführung überlassen wurde.
Wann wird der Videobeweis eingesetzt?
Genauso wie in der Bundesliga kommt der Videobeweis bei der WM bei Fehlern des hauptverantwortlichen Schiedsrichters bei den folgenden vier Situationen zum Einsatz:
- Tore
- Elfmeter
- Rote Karten
- Spielerverwechslungen
Wie wird der Videobeweis eingestezt?
Pro Partie kommt ein vierköpfiges Team an Videoschiedsrichtern zum Einsatz, welches die jeweilige Partie mittels 33 verschiedener Kamerapositionen aus dem Internationalen Sendezentrum in Moskau verfolgt.
Der hauptverantwortliche Videoschiedsrichter beobachtet dabei die Spielperspektive auf der Hauptkamera und weitere Perpektiven des Geschehens auf einem viergeteilten Bildschirm. Bei Unregelmäßigkeiten tritt er direkt mit dem Schiedsrichter in Kontakt.
Der erste Assistent konzentriert sich voll und ganz auf die Hauptkamera, während der zweite Assistent nur für strittige Abseitssituationen zuständig ist.
Der dritte Assistent wiederum konzentriert sich auf das TV-Programm und unterstützt die Kommunikation zwischen dem hauptverantwortlichen Videoschiedsrichter und dem für Abseitspositionen zuständigen Assistenten.
Videobeweis: Fans sehen Szenen auf Videoleinwand
Entscheidungsänderungen, die mittels des Videobeweises getroffen werden, sollen den Fans im Stadion mitsamt der wesentlichen Kameraperspektive auf der Videoleinwand gezeigt werden, damit diese für die Fans verständlich sind.
Auch die Anhänger vor dem Fernseher bekommen die entsprechenden Bilder im TV gezeigt. Ein Mitarbeiter der FIFA steuert dabei mit einem Tablet die Bilder und Grafiken, welche die Fans zu sehen bekommen.
Videobeweis: Für viele Nationen Neuland
Nur in acht Ligen (Australien, Belgien, Italien, Südkorea, Polen, Portugal, USA, Deutschland) kam der Videobeweis bislang zum Einsatz, sodass die technische Unterstützung für den Schiedsrichter für viele Nationen Neuland darstellt.
Auch von den Videoschiedsrichtern, die bei der WM im Einsatz sein werden, sind nicht alle aus ihren heimischen Ligen mit dem Hilfsmittel vertraut.
Die 13 Videoschiedsrichter bei der WM 2018
Schiedsrichter | Land | Konföderation |
Massimiliano Irrati | Italien | UEFA |
Daniele Orsato | Italien | UEFA |
Paolo Valeri | Italien | UEFA |
Felix Zwayer | Deutschland | UEFA |
Bastian Dankert | Deutschland | UEFA |
Tiago Bruno Lopes Martins | Portugal | UEFA |
Artur Dias Soares | Portugal | UEFA |
Danny Makkelie | Niederlande | UEFA |
Pawel Gil | Polen | UEFA |
Abdulrahman Al Jassim | Katar | AFC |
Wilton Sampaio | Brasilien | CONMEBOL |
Gery Vergas | Bolivien | CONMEBOL |
Mauro Vigliano | Argentinien | CONMEBOL |