Nach drei Niederlagen in drei Spielen zieht der ägyptische Fußballverband Konsequenzen und entlässt Trainer Hector Cuper. Naldo kritisiert Landsmann Neymar für dessen "Fallsucht". Irans Nationaltrainer hat derweil nach dem Remis gegen Portugal zum Rundumschlag ausgeholt und Diego Maradona ist neuerdings Mexiko-Fan.
SPOX hat die wichtigsten News des Tages zur Weltmeisterschaft in Russland im Überblick.
Ägypten feuert Trainer Hector Cuper
Der ägyptische Fußballverband hat am späten Dienstagabend Konsequenzen aus der erfolglosen Gruppenphase bei der WM in Russland gezogen und die Trennung von Trainer Hector Cuper bekanntgegeben. Ägypten verlor bei der WM alle Spiele und schied sang- und klanglos aus.
"Nach der Rückkehr aus Russland gab es ein Treffen der Verbandsspitze", hieß es in einer Stellungnahme des ägyptischen Verbandes EFA: "Der gesamte Vorstand hat beschlossen, sich bei Cuper und seinem Stab zu bedanken." Für Mittwoch kündigte der Verband eine Pressekonferenz an. Der Vertrag Cupers, der seit März 2015 im Amt war, lief mit Ende der Endrunde ohnehin aus.
Cuper hatte die Pharaonen 2015 übernommen und zum ersten Mal seit 28 Jahren wieder zu einer WM-Endrunde, sowie 2017 ins Endspiel der Afrikameisterschaft geführt. Der große Superstar und Hoffnungsträger der Nationalmannschaft ging jedoch angeschlagen in das Turnier.
Mohamed Salah zog sich im Champions-League-Finale des FC Liverpool gegen Real Madrid eine Schulterverletzung zugezogen und war erst im zweiten Gruppenspiel einsatzbereit. Seine zwei Tore gegen Russland und Saudi-Arabien konnten das Vorrunden-Aus aber nicht verhindern.
gettyS04-Star Naldo: "Neymar darf nicht beim ersten Kontakt fallen"
Bundesliga-Spieler Naldo hat in einem Gastkommentar bei deichstube.de den brasilianischen Superstar Neymar schwer kritisiert. "Er darf einfach nicht gleich beim ersten Kontakt zu Boden gehen. Damit beraubt er sich selbst guter Möglichkeiten. So geht es nicht weiter", kommentierte Naldo die Leistungen seines Landsmannes bei der WM.
"Neymar muss von Lionel Messi lernen! Der spielt in solchen Momenten einfach weiter, lässt sich nicht beeindrucken. Das ist für dich als Abwehrspieler viel schwieriger. Da verzweifelst du ein bisschen - und Messi erarbeitet sich und seiner Mannschaft so gute Chancen", so Naldo weiter.
Nach Kriegsverbrecher-Vergleich: Kristajic fokussiert auf "Finale" gegen Brasilien
Nachdem er von der FIFA für seine verbale Entgleisung gegen Schiedsrichter Felix Brych zu einer Geldtsrafe verdonnert wurde, richtet sich der Fokus von Serbiens Trainer Mladen Kristajic auf das Gruppen-Finale gegen Brasillien. "Sie sind eine Fußball-Supermacht - und immer entspannt am Spieltag. Wir respektieren sie, aber wir müssen uns auf uns konzentrieren", sagte der 44-Jährige.
Nach der 1:2-Niederlage gegen die Schweiz benötigt Serbien im abschließenden Gruppenspiel gegen den Rekordweltmeister einen Sieg, um das Achtelfinale sicher zu erreichen. Den Wirbel um seine Person wollte Krstajic nicht mehr kommentieren. "Wir konzentrieren uns auf Brasilien. Das Wichtigste ist das Spiel am Mittwoch", sagte der frühere Bundesliga-Innenverteidiger.
Jimmy Durmaz: Polizeiuntersuchungen nach Rassismusskandal
Die schwedische Polizei hat erste Untersuchungen nach dem Rassismusskandal um Schwedens Nationalspieler Jimmy Durmaz aufgenommen. Durmaz war auf verschiedenen Social-Media-Kanälen in über 3000 Nachrichten rassistisch beleidigt worden, nachdem er im Spiel zwischen Schweden und Deutschland den spielentscheidenden Freistoß zu Gunsten Deutschlands verursacht hatte. Ihm wurden sogar Morddrohungen zugesandt.
Durmaz selbst reagierte bereits auf die Beleidigungen: "Es gehört zu unserem Job, kritisiert zu werden, Tag für Tag. Aber ein Teufel genannt zu werden oder Selbstmordattentäter sowie Beleidigungen gegen Familie und Kinder sind völlig inakzeptabel. Ich bin schwedisch und stolz darauf, das Trikot und die Flagge zu tragen."
Iran Trainer Carlos Queiroz wütet nach Niederlage
Iran Trainer Carlos Queiroz hat die Verwendung des VAR bei der WM in Russland scharf kritisiert: "Wenn der Ellenbogen dabei ist, ist das Rot. Wir haben moderne Technologie, die Tausende Dollar gekostet hat - und sie sehen den Ellenbogen nicht? Das ist Gelb? Ernsthaft? Wie können fünf Schiedsrichter das nicht sehen? Die Regeln sind klar, da steht nichts von Messi oder Ronaldo. Wo ist der Unterschied zwischen dem Ellenbogen von Ronaldo und einem anderen Ellenbogen?", hetzte der Portugiese in einem Monolog gegen die Unparteiischen.
gettyIm Spiel zwischen Portugal und dem Iran hatte Superstar Cristiano Ronaldo zuvor seinem Gegenspieler einen angedeuteten Schlag versetzte. Nach der Überprüfung durch den Video-Schiedsrichter wurde Ronaldo allerdings nur mit einer gelben Karte bedacht. Schließlich endete das Spiel Unentschieden und der Iran verpasste den Achtelfinaleinzug.
Diego Maradona ist jetzt Mexiko-Fan
Gegenüber Telesur hat sich Diego Maradona zur Nationalmannschaft Mexikos bekannt. "Ich werde ab jetzt Mexiko unterstützen, weil sie in der Gruppenphase gut gespielt haben", offenbarte die argentinische Legende, nachdem er sich den Fußball aller südamerikanischen Mannschaften angeguckt hat.
Weiter ist er sich sicher: "Mexiko hat gezeigt, dass sie auch Schweden schlagen können. Der Sieg gegen Deutschland war kein Ausrutscher."
Tabelle der Gruppe F
Platz | Team | G | U | V | Torv. | Punkte |
1 | Mexiko | 2 | 0 | 0 | 3:1 | 6 |
2 | Deutschland | 1 | 0 | 1 | 2:2 | 3 |
3 | Schweden | 1 | 0 | 1 | 2:2 | 3 |
4 | Südkorea | 0 | 0 | 2 | 1:3 | 0 |