John Obi Mikel bekam in Russland einen Anruf von einem Familienmitglied. Der frühere Chelsea-Star, der mittlerweile in China bei Tianjin Teda unter Vertrag steht, musste eine Nummer anrufen und bekam daraufhin die Lösegeldforderung von angeblich 24.000 Euro mitgeteilt, die er sofort in die Wege leitete. Anschließend ging der 31-Jährige in St. Petersburg auf den Platz.
"Ich habe gespielt, während mein Vater in der Hand von Banditen war", sagte John Obi Mikel nun der englischen Zeitung Guardian: "Ich musste den Schock unterdrücken, war total verstört. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Letztlich wollte ich 180 Millionen Nigerianer nicht einfach im Stich lassen."
Besonders schwierig sei für den Mittelfeldspieler gewesen, dass er keinem im Team sagen konnte, was los ist. Nicht einmal die Trainer seien informiert gewesen, erklärte der Champions-League-Sieger von 2012. "Sie haben mir gesagt, dass sie meinen Vater erschießen würden, wenn ich es erzähle", so John Obi Mikel.
John Obi Mikels Vater gefoltert
Am Montagnachmittag kam der Vater des Fußballers schließlich frei. "Leider ist mein Vater jetzt wegen der Folter, die er während seiner Gefangenschaft erlitten hat, im Krankenhaus", so der Nationalspieler.
Michael Obi war bereits 2011 in seinem Heimatland entführt worden und für die gleiche Summe ausgelöst worden. Speziell im Süden Nigerias stehen Entführungen an der Tagesordnung.