Oliver Bierhoff wird nach dem WM-Debakel nicht das Handtuch schmeißen. "Das schließe ich gerade aus", sagte der DFB-Geschäftsführer nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Katar.
"Ich bin jetzt auch seit 18 Jahren da. Vielleicht schaut man sich die gesamte Bilanz an, schaut sich das sachlich an. Da mache ich mir jetzt nicht die großen Sorgen. Ich habe ein sehr, sehr gutes Gefühl. Bei drei schlechten Turnieren habe ich natürlich keine Argumente. Das muss ich akzeptieren", sagte der DFB-Direktor gegenüber der ARD.
Zuvor hatte bereits Bundestrainer Hansi Flick signalisiert, dass er seinen Vertrag bis zur Heim-EM 2024 erfüllen möchte.
Bierhoff muss nach 2018 und der EM im vergangenen Jahr die dritte Turnierenttäuschung in Folge verantworten. "Ich weiß auch, dass der Mechanismus jetzt losgeht, dass die Diskussion stattfindet. Der muss man sich stellen. Ich werde meine Verantwortung tragen", sagte Bierhoff. Nach einer Analyse liege es nicht an ihm, ob es weitergehe oder nicht: "Das müssen dann andere entscheiden."
Der Europameister von 1996 räumte ein, dass der Anspruch "ein anderer ist, auch bei mir". Man sei nicht da, "wo wir eigentlich sein wollen". Bei einer WM "darfst du dir keine Fehler erlauben. Das zieht sich schon seit zwei, drei Jahren hin, dass wir Spiele leichtfertig hergeben."
Den viel diskutierten Einfluss der "One Love"-Binde wies Bierhoff jedoch zurück. "Glauben Sie wirklich, dass nach drei Spielen, die auf dem Platz stattgefunden haben, dass diese One Love-Binde eine so große Rolle gespielt hat? In den ersten 70 Minuten gegen Japan, wo wir souverän gespielt haben? Wo wir das Spiel im Griff hatten? Und auch gegen Spanien. Es ist nicht gut gelaufen - ohne Zweifel. Aber das ist in der sportlichen Analyse kein Aspekt", so der DFB-Direktor.