"Am ersten Tag waren wir spontan meine Oma in Dakar besuchen und schon da hat es uns komplett überrollt. Ich hatte einen Security-Mann dabei, aber das war viel zu wenig. In fünf Minuten war die ganze Umgebung voller Menschen. Die kletterten über Zäune, haben das Haus gestürmt", berichtete der Ex-Kölner, der für den Afrika-Champion an der WM teilgenommen hatte, im Express.
Unmittelbar vor der WM-Endrunde in Katar hatte der Profi der AS Monaco die Spielberechtigung bekommen. "Vier Tage vor dem ersten Spiel hatte die FIFA plötzlich Einwände wegen meiner Spielerlaubnis. Noch am Spieltag hat mir der Verbandspräsident gesagt: 'Iso, du darfst nicht spielen'. Doch in der Abschlussbesprechung vom Spiel hat der Teammanager dann gesagt, dass ich dabei bin", sagte der Außenbahnspieler.
Der erste Auftritt "war gigantisch, von null auf 100, das gleich gegen Holland. Ich war gleich drin, war nur geil auf dieses Spiel. Da war keine Nervosität, nichts, ich konnte es komplett genießen", sagte Jakobs.
Während in Deutschland sehr stark über das WM-Gastgeberland Katar diskutiert wurde, sei das in Senegal "kein Thema" gewesen: "Wir haben uns vom Start weg nur auf den Fußball fokussiert. Wir Spieler haben uns auf das Spiel konzentriert. So sollte es auch sein. Ich glaube, dass die ganze Kritik die Stimmung in Deutschland für dieses Turnier runtergezogen hat, niemand konnte die WM genießen. Und das ist schade."
Dass er jetzt für Senegal spielt, "war die richtige Entscheidung. Die ganze Familie, auch die deutsche Seite, steht dahinter. Trotzdem war ich nicht gesetzt. Ich wusste, dass ich Gas geben muss, um mir einen Platz zu erkämpfen. Die Konkurrenz auf meiner Position war echt gut", sinnierte der Frankreich-Legionär.
Die Begeisterung in Senegal hat Jakobs fasziniert: "Ich meine: Ich habe ja nix gewonnen. Aber alleine, wie die Leute sich darüber freuen, dass ich für den Senegal spiele, das war unglaublich und schon sehr emotional."