Oberhausen schießt gegen DFB

SID
DFB-Präsident Theo Zwanziger sieht sich heftiger Kritik seitens der Oberhausener ausgesetzt
© Getty

Der Sportliche Leiter Hans-Günter Bruns von Rot-Weiß Oberhausen hat die Vorgehensweise des DFB im Vorfeld der Partie gegen 1860 München scharf kritisiert.

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Rot-Weiß Oberhausen hat im Zuge der Aufarbeitung des Wettskandals heftige Kritik am DFB geübt. "Es wird immer von Fairplay gesprochen. Aber gerade, was unser Spiel vom Sonntag angeht, wurde das Fairplay mit Füßen getreten. Das hat kein Verein, kein Spieler und kein Schiedsrichter verdient", sagte Oberhausens Sportlicher Leiter Hans-Günter Bruns am Freitag: "Wir stehen als Betrüger da und das kann man so nicht stehen lassen."

Hintergrund der Kritik ist die Vorgehensweise des DFB vor dem Spiel von RWO gegen 1860 München (0:1) am vergangenen Sonntag. Vor der Partie hatte es nach DFB-Angaben verdächtige Wettbewegungen gegeben.

Schiedsrichterbeobachter Hellmut Krug hatte daraufhin beide Mannschaften im Vorfeld der Partie informiert. Die Begegnung wurde durch ein Eigentor entschieden. RWO-Abwehrspieler Marinko Miletic verlängerte in der 63. Minute einen Freistoß von Alexander Ludwig ins eigene Tor.

Bruns: Verdachtsmomente "frei erfunden"

Nach Informationen der Oberhausener sollen allerdings überhaupt keine Verdachtsmomente vorgelegen haben. "Dass es Wetten von 1,1 Millionen Euro auf das Spiel gegeben hat, ist frei erfunden. Der Verdacht resultierte aus Null", sagte Bruns, der in den vergangenen Tagen zumindest eine Entschuldigung seitens des DFB erwartet hätte: "Normalerweise müsste es vom DFB mal eine entsprechende Reaktion geben. Aber da kommt nichts."

Nach Angaben von Bruns behält sich RWO nun doch rechtliche Schritte gegen den DFB vor. Zunächst seien noch Gespräche mit dem Vereinsvorstand nötig.

Zwanziger kann Reaktionen der Oberhausener verstehen

Für DFB-Präsident Theo Zwanziger gab es indes keine andere Möglichkeit, als die Teams und die Schiedsrichter vor Spielbeginn auf die Informationen des Frühwarnsystems aufmerksam zu machen.

"Man kann darüber streiten, ob das ganze etwas diskreter hätte ablaufen können. Allerdings - das möchte ich noch einmal klarstellen - wurde sie nicht vom DFB öffentlich gemacht. Ich kann die Reaktion der Oberhausener dennoch verstehen. Aber wir waren in Oberhausen gezwungen zu handeln, denn die Partie stand unseren Informationen nach unter akutem Manipulationsverdacht", sagte Zwanziger.

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