Es sei der Fluch der guten Tat, ergänzte der Coach: "Die Mannschaft hat die Messlatte in der Hinrunde sehr hochgelegt. Besser ging es kaum." Alles in Ordnung also bei der Fortuna? Mitnichten.
Eine Mannschaft, die ungeschlagen durch die Hinrunde marschierte, souverän Herbstmeister wurde und gefühlt schon in der Bundesliga angekommen war, droht innerhalb weniger Wochen alles zu verspielen. Seit sechs Spielen warten die Düsseldorfer auf einen Sieg. In der Tabelle werden die Rheinländer nur noch auf dem fünften Platz geführt. Die Ernüchterung ist groß nach all der Euphorie.
Rösler glaubt an die Wende
So wanderte der Großteil der 28.712 Zuschauer enttäuscht nach Hause. Sascha Rösler glaubt aber noch an die Wende. "Es ist nichts verloren. Wir sind noch mittendrin. Lieber stolpern wir jetzt als zum Ende hin, wenn wir es nicht mehr ausbügeln können", beschwichtigte der Torjäger, der erneut blass blieb und nunmehr seit 345 Minuten auf seinen zwölften Treffer wartet.
Rösler steht stellvertretend für den Düsseldorfer Abwärtstrend. Die Leichtigkeit fehlt in der Fortuna-Offensive. Hatte die Meier-Elf in der Hinrunde noch sehenswert die Tore herausgespielt, werden nun allzu oft die Bälle planlos nach vorne geschlagen. Und die wenigen Chancen, die sich bieten, lassen Maximilian Beister und Co. kläglich liegen. "Früher haben wir die Bälle mit geschlossenen Augen reingemacht. Wir machen uns zu viel Druck", sagt Rösler.
Dass seine persönliche Krise mit dem Theater im Zuge des Frankfurt-Spiels zusammenhängt, als er von Eintracht-Trainer Armin Veh auf das Heftigste attackiert worden war, weist Rösler zurück. Mit der Rolle des Buhmanns könne er gut leben. "Das gehört zu meinem Spiel dazu. Das ist das geringste Problem", sagte der Stürmer.
Meier nimmt Torwartwechsel vor
Ein Problem hat die Fortuna dann aber doch gelöst. Nach fünf Spielen blieben die Rheinländer mal wieder ohne Gegentor. Das lag auch an Robert Almer. Der österreichische Nationaltorhüter rückte für den zuletzt wenig überzeugenden Michael Ratajczak zwischen die Pfosten. Als Sündenbock für die Krise wollte Meier die alte Nummer eins aber nicht abstempeln.
Almer wird wohl auch am nächsten Samstag im Spiel beim Karlsruher SC im Tor stehen. Es ist das siebte Spiel seit dem letzten Sieg. Für Düsseldorfs Präsident Peter Frymuth Grund genug, die Vergangenheit zu bemühen.
"Anfang der letzten Saison ist bei uns im siebten Spiel der Knoten geplatzt. Mit der Voraussetzung sollten wir nach Karlsruhe fahren und uns ein paar verloren gegangene Punkte wiederholen."
Fortuna Düsseldorf im Steckbrief