Gemeinsames Büro, gemeinsame Entscheidungen, gemeinsame Ziele: Der neue Sportvorstand Helmut Schulte will Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf in enger Abstimmung mit dem im Sommer scheidenden Manager Wolf Werner für die Zukunft aufstellen.
Kompetenzprobleme mit seinem Vorgänger erwartet der 56-Jährige nicht. "Diese Übergabe ist einmalig im Fußball. Wolf Werner und ich werden aus unserem gemeinsamen Büro ein Tollhaus machen", sagte Schulte bei seiner offiziellen Vorstellung am Montag mit einem Augenzwinkern.
Schulte, der bis Jahresende noch beim österreichischen Erstligisten Rapid Wien tätig war, sieht in Werners Anwesenheit sogar einen enormen Vorteil. "Das ist der Idealzustand, dass man geordnete Verhältnisse vorfindet und eingearbeitet wird. Im Normalfall findet man einen explodierten Schreibtisch vor, auf dem man erst einmal alles zusammensuchen muss", sagte Schulte.
Aufgaben klar verteilt
Die Aufgaben bei den Rheinländern sollen aber klar verteilt sein. Während sich der 71-jährige Werner weiter mit dem operativen Geschäft befasst, ist Schulte in erster Linie für die Kaderplanung über das Saisonende hinaus zuständig. "Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, diesen Verein in eine sichere Zukunft zu führen. Ich möchte hier meinen Fußabdruck hinterlassen", sagte Schulte.
Der gebürtige Sauerländer zieht nach eigenen Angaben von der "lebenswertesten Stadt der Welt" in die "lebenswerteste Stadt Deutschlands". Kontakt nach Düsseldorf habe er schon als Kind gehabt, als sein Vater in den 70er-Jahren Weihnachtsbäume in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt verkauft habe.
Bei der Fortuna hat Schulte einen Vertrag bis Juni 2016 unterschrieben. "Diese Herausforderung hat mich enorm gereizt, auch wenn ich mich in Wien sehr wohl gefühlt habe. Der Schatz Fortuna soll demnächst wieder sichtbar sein und nicht im Wasser versunken", so Schulte.
Köstner-Entscheidung Gemeinschaftsprodukt
Dazu soll auch der neue Trainer Lorenz-Günther Köstner beitragen. Die Entscheidung pro Köstner, der am Dienstag beim Trainingsauftakt vorgestellt wird, hat das Duo Schulte/Werner gemeinsam getroffen. Werner, seit 2007 im Amt, ist von Schultes Fähigkeiten überzeugt: "Mein Einstieg hier war sicher einfacher als der von Helmut. Aber er ist der richtige Mann für diesen Job."
Nach dem Abstieg aus der Bundesliga kamen die als Aufstiegskandidat gehandelten Düsseldorfer nur schwer in die Gänge. Trainer Mike Büskens wurde am 30. November entlassen. Mit 25 Punkten aus 19 Spielen überwintern die Düsseldorfer auf Platz zehn. Schulte soll für eine bessere Zukunft sorgen - zunächst gemeinsam mit Werner.
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