"Omas 80. Geburtstag"

Von Adrian Bohrdt
Seit zehn Jahren spielt Boll für den FC St. Pauli
© getty

Dem Hamburger SV bleibt derzeit nichts erspart. Nach dem schwachen Rückrunden-Auftakt (0:3 gegen Schalke) rutschte der Bundesliga-Dino auf den Relegationsplatz ab. Vom Fabian Boll, Kapitän des Lokalrivalen St. Pauli, gab es anschließend zusätzlichen Spott.

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"Gerade eben seit Ewigkeiten mal wieder in Mordor in der Arena der vielen Namen gewesen", stichelte Boll auf seiner "Facebook"-Seite nach dem Spiel, das er mit seiner Frau besucht hatte: "War Daumen drücken gegen die Hamburger Sport AG & Co. KG. So ist es halt, wenn du in eine Schalke-Familie einheiratest."

Dabei seien ihm vor allem die Fans aufgefallen, die das Stadion frühzeitig verließen: "Was ich ansonsten da gesehen habe, hat mir nochmal bewusst gemacht, warum St.Pauli die einzige Möglichkeit ist! Ich werde es nie verstehen, wie man vor Ende der 90 Minuten gehen kann." Allerdings habe auch davor schon der Support "eher Oma's 80. Geburtstag" geglichen - "nur nicht ganz so laut und kreativ."

Außerdem spielte der 34-Jährige auf einen möglichen Hamburger Abstieg an: "Ich meine auch festgestellt zu haben, dass das Ticken dieser 'besonderen' Uhr mit zunehmender Zeit immer leiser wurde. Kann mich aber auch getäuscht haben." Die große Uhr in der Hamburger Imtech Arena zählt die Zeit des HSV, der noch nie absteigen musste, in der Bundesliga.

Boll: Humorgrenze auf Knöchelhöhe

Am Dienstag ließ er schließlich nach einigen User-Reaktionen einen weiteren Eintrag folgen: "Mein Post vom Sonntag scheint ja bei einigen von euch echt tiefe Gräben hinterlassen zu haben. Das war doch gar nicht meine Absicht. Ich kann ja durchaus nachvollziehen, dass eure Humorgrenze, was euren Verein angeht, derzeit eher auf Knöchelhöhe anzutreffen ist (ging mir ja letzte Saison bei uns nicht anders). Aber hey, nehmt doch bitte nicht alles so furchtbar ernst hier."

Schließlich seien die gegenseitigen Sticheleien ein Teil des Spiels: "Ein bisschen mehr Gelassenheit würde unserer Welt doch ganz gut zu Gesicht stehen. Und sind wir doch mal ehrlich: Dieses 'Gefrotzel' ist doch gerade das Schöne am Fußball."

Fabian Boll im Steckbrief