Innenstaatssekretär Günter Kern (SPD) gab an, dass die Kommunalaufsicht die Stadt Kaiserslautern um Aufklärung gebeten habe."Es gibt recht wenige Steuerverschwendungsfälle in Rheinland-Pfalz, die damit mithalten können", sagte Steuerzahlerbund-Geschäftsführer René Quante dem "SWR".
Laut Quante denke sich die Stadt Kaiserslautern "immer wieder neue Möglichkeiten aus, wie man auf indirekte Weise Steuergeld in die Vereinskasse schleusen" könne.
Die Vorwürfe des Steuerzahler-Bundes sind allerdings nicht neu. Es handelt sich vielmehr um eine Zusammenfassung von alldem, was seit der Fast-Pleite des Klubs vor der WM 2006 ohnehin bekannt ist. Damals kaufte die Stadt dem FCK das ausgebaute Fritz-Walter-Stadion für 65 Millionen Euro ab, um den Verein vor dem Konkurs zu bewahren.
Pacht wird laufend gesenkt
Seit dieser Zeit zahlen die Roten Teufel eine Pacht für die Arena, die aufgrund der chronischen Finanzschwäche des Klubs immer wieder gesenkt wurde. Derzeit sind es 2,4 Millionen Euro im Jahr. Laut des Steuerzahlerbundes reicht diese Pacht allerdings gerade einmal für die Zinsen.
Besonders pikant ist der nun geplante Rückkauf des Nachwuchszentrums. Die Stadt hatte den "Fröhnerhof" für sechs Millionen Euro gekauft, nun soll das Gelände für 2,6 Millionen Euro an den Verein zurückgehen.
Droht dem Klub die Pleite?
Laut Quante sei es für eine Klage noch zu früh. Man habe der Stadt Kaiserslautern aber eine Reihe von Fragen gestellt. Danach werde über mögliche juristische Schritte entschieden. Sollte es sich tatsächlich um unerlaubte Beihilfen handeln, müsste der Klub laut Quante sämtliche Subventionen an Stadt und Land zurückzahlen. Damit wäre der FCK pleite.
Der Verein wies die Vorwürfe zurück. "Es sind alles bekannte Zahlen, da haben wir nichts zu verheimlichen", sagte Klubchef Stefan Kuntz der Bild-Zeitung: "Mich ärgert, dass der Herr vom Steuerzahlerbund ohne genaue Faktenlage und ohne Rücksprache mit dem Verein dem FCK so einen Imageschaden verursacht. Das halte ich für sehr bedenklich."
Laut des Klubs sei "schon bei Entwicklung des Zukunftsmodell FCK" den Verantwortlichen bewusst gewesen, "dass diese Regelungen von der Europäischen Union geprüft" werde: "Da das Modell aber auf tatsächlichen und belastbaren Zahlen basiert, sehen die FCK-Verantwortlichen hier keine Angriffspunkte."
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