Nach einer wahren Horror-Saison will Zweitliga-Absteiger Energie Cottbus mit dem neuen Trainer Stefan Krämer in der 3. Liga den Neustart schaffen und möglichst schnell an alte Erfolge anknüpfen. "Wir haben ein dickes Brett zu bohren. Aber das schreckt mich nicht ab, sondern motiviert zusätzlich", sagte Krämer, der bei den Lausitzern einen Vertrag bis 2016 unterschrieb. Die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Coach Jörg Böhme wird nach der Saison beendet.
Cottbus will schon im kommenden Jahr den sofortigen Wiederaufstieg schaffen, Krämer soll dafür gemeinsam mit dem neuen Sportlichen Leiter Roland Benschneider und Co-Trainer René Rydlewicz ab sofort "die Zusammenstellung einer konkurrenzfähigen Mannschaft forcieren". Dafür fordert der ehemalige Trainer von Arminia Bielfeld, der sogar das Logo des Klubs aus Ostwestfalen auf der Brust tätowiert hat, "Jungs, die ihre Ärmel hochkrempeln können".
"Reizvolle Aufgabe"
Krämer, ein diplomierter Sport- und Fußballlehrer entschied sich trotz mehrerer Angebote für das Engagement in Cottbus. Er sieht im Projekt FC Energie "eine reizvolle Aufgabe" und schätzt "die Bedingungen am Standort in Brandenburg". "Er bringt genau die Voraussetzungen mit, die wir gesucht haben. Stefan Krämer kennt die 3. Liga, ist ehrgeizig und hungrig", sagte Benschneider.
Und außerdem weiß Krämer bestens, wie man einen Klub in die 2. Liga führt: In der Saison 2012/2013 schaffte er mit Bielefeld den Aufstieg und musste sich nach einer verlorenen Wette das Logo der Arminen in die Haut stechen lassen. "Wichtig ist, die Fans mit emotionalem Fußball zurückzugewinnen. Dafür müssen und werden wir hart arbeiten", sagte Krämer am Mittwoch nach der Vertragsunterzeichnung. Krämer war nach einer Negativserie im Februar in Bielefeld freigestellt worden.
Unterdessen hat Cottbus den Vertrag mit dem zuletzt äußerst erfolglosen Böhme zum Saisonende aufgelöst. Da der 40 Jahre alte Ex-Profi aus familiären Gründen am letzten Spieltag am Sonntag nicht zur Verfügung steht, betreut Co-Trainer René Rydlewicz die Mannschaft beim letzten Auswärtsspiel in Ingolstadt. Nach der Entlassung von Cheftrainer Stephan Schmidt war Böhme seit dem 24. Februar 2014 interimsweise Cheftrainer. Sein Vertrag lief ursprünglich noch bis Juni 2015, wurde nun aber aufgelöst.
Cottbus war vor anderthalb Wochen nach einer Niederlage beim FSV Frankfurt (1:3) und einer insgesamt katastrophalen Saison aus der 2. Bundesliga abgestiegen. Mit 25 Punkten ist Energie vor dem letzten Spieltag abgeschlagenes Schlusslicht und konnte lediglich sechs der bisherigen 33 Begegnungen gewinnen. Die Lausitzer waren zuvor seit 1997 ununterbrochen in einer der beiden höchsten deutschen Spielklassen aktiv.
Energie Cottbus im Überblick